Samstag, 27. September 2014

100 Tage Zuhause

It's a long long way back to Nashville, where I come from from, where I've been.
It's a long long way back to Nashville, but I promise I'll see you again.
(Noah Gundersen - Nashville)

Hallo ihr Lieben!

Ich bin gut zuhause angekommen und habe mich wieder eingelebt. Heute sind es sogar schon genau 100 Tage und es fühlt sich an, als wäre ich nie weggewesen.

Aber von vorne:
Die letzten Wochen in den USA vergingen im Flug. Wir Seniors hatten unsere Abschlussfeier der Schule in einer großen Festhalle in Downtown Nashville, die Sommerferien begannen und ich verbrachte viel Zeit draußen mit meinen Freunden, wir fuhren mit der Kirche weg und schon musste ich packen und saß mit unglaublicher Aufregung im Flieger. Es war eine wundervolle letzte Zeit und ich habe sie so genossen, da ich wusste: Nichts würde je wieder so sein. Trotzdem war ich auch sehr traurig. Der letzte Sonntag in der Kirche war am schwersten für mich und ich habe mir die Augen ausgeheult. Meine Familie und Freunde weinten mit mir.


Ich habe auch eine Abschiedsfeier veranstaltet. Dort habe ich jedem meiner Freunde einen Briefumschlag mit meiner Adresse darauf gegeben, damit sie mir schreiben oder mich besuchen konnten. Den letzten Abend verbrachte ich mit meiner Gastfamilie. Wir gingen in einem schönen Restaurant essen und verabschiedeten uns in aller Ruhe. Am nächsten Morgen brachten meine Gastmutter und Ashley mich zum Flughafen. Dort warteten fast 20 meiner besten Freunde auf mich! Es war so ein schöner Moment und ich konnte nicht weinen, weil ich so glücklich war.

Memories that will never be forgotten
Der Flug nach Hause war lang und anstrengend. In Frankfurt hatte ich fünf Stunden Aufenthalt und verschlief die Hälfte davon. Als sich der letzte Flieger endlich meinem Zielflughafen näherte wurde ich super aufgeregt und mein Herz fing an wie wild zu schlagen. Was für ein Moment, seine Familie nach einem Jahr wieder zu sehen!
Das Gepäck ließ sich fast eine Stunde Zeit und als ich endlich aus dem Security-Bereich trat und meinen Eltern in den Arm fiel kamen mir Tränen. Außerdem begrüßten mich meine Familie und zwei meiner besten Freunde. Ich erzählte von dem Flug und mitten im Satz wechselte ich ins Englische, was mir erst auffiel als die Anderen anfingen zu lachen.

Zuhause wartete mein Hund und alles war wie immer. Wir aßen mein Lieblingsessen und gingen spazieren. Irgendwie waren die Straßen enger geworden (dachte ich) und die Nummernschilder sahen merkwürdig aus (fand ich). Mein Zimmer roch fremd, aber es sah aus wie in meiner Erinnerung. Nach ein paar Tagen fühlte ich mich schon, als wäre ich nicht noch vor Kurzem für ein Jahr in den USA gewesen.

Und doch weiß ich ganz genau, dass ich es tatsächlich gemacht habe. Es war das beste Jahr meines Lebens - bis jetzt. Denn ich habe viel Schönes erlebt und doch gemerkt wie sehr ich meine Heimat wertschätzen kann.

Außerdem habe ich Freundschaften auf einem anderen Kontinent geschlossen. Und wisst ihr was? Die Idee mit den Briefumschlägen ist aufgegangen! Ich bekomme regelmäßig Post und verschicke auch selbst Karten, Fotos und Briefe. Das macht so viel Spaß und ich bleibe in Kontakt, obwohl uns 5000 km Meer trennt.

Ich hoffe euch hat mein Blog gefallen und möchte mich hiermit verabschieden.
Es hat mir super viel Spaß gemacht und ich freue mich, dass so viele meinen Weg mitverfolgt haben.
Das Ende ist wie ein neuer Anfang - macht was draus.

Eure Leonie


Donnerstag, 15. Mai 2014

Time To Go Home

Anything to make you smile
(Band Of Horses - No One's Gonna Love You)

Hey Guys!

Vor etwas mehr als zwei Wochen wurde ein Austauschschüler aus Hamburg im Bundesstaat Montana erschossen. Er befand sich in der Garage eines Nachbars, welcher ohne Vorwarnung zu seinem Gewehr griff und feuerte, da er sich gegen den Einbruch verteidigen wollte. Der Mann, dessen Haus schon zuvor Opfer von Einbrüchen geworden war, hatte angekündigt wen auch immer umzubringen, der sich nochmal in die Garage wagte. Dafür ließ er das Tor offen, montierte Kameras und platzierte eine Tasche seiner Frau als Köder. Der als Mörder angeklagte wird höchstwahrscheinlich nicht schuldig gesprochen, da die Gesetze in Montana erlauben, Menschen zu töten, die unbefugt das Grundstück betreten.

Ich habe eine harte Zeit mit diesem Ereignis klar zu kommen und ich scheitere bisher daran Amerika zu verzeihen.

Wisst ihr was? In 36 Tagen bin ich wieder zu Hause. Ich freue mich schon so! Bis vor ein paar Wochen konnte ich mir noch gar nicht vorstellen zurück zu fliegen. Mir ist sehr klar geworden, dass ich in Amerika die beste Zeit meines Lebens hatte, aber dass es Zeit ist nach Hause zu kommen und dass ich Europa viel lieber mag, aus vielen Gründen.

Ich kann mir nicht vorstellen in Amerika zu leben, da ich auf längere Zeit versagen würde, mich an die Kultur anzupassen und sie zu respektieren.

Jessie, Kailey, Sara, Stephanie, Me, Avie, Sarah & Madison at Prom Night

Okay, einmal tief durchatmen.

Seit letztem Monat ist so richtig Frühling und es ist so wunderschön. Eine Freundin aus Chicago hat mal gesagt: Der Frühling ist am allerschönsten in den Südstaaten. Und sie hatte Recht!

Es begann alles mit einer Woche Regen, Gewitter und Sturm. Das ist die ganz normale Nachfolge einer Hitzewelle. Es verzauberte die kahlen Bäume, die gelbgrauen Wiesen und die vertrockneten Sträucher in eine wundervolle Komposition aus Grüntönen. Das traf mich so unerwartet, dass ich mit einem Freund im Auto saß und ich ihn vollkommen überrascht mit den Worten 'Das Gras ist so grün!' unterbrach. Er konnte sich kaum halten vor lachen und ich erwähnte nicht, dass ich es vollkommen ernst meinte.
Am Ende da nun alles grün war, begannen die Blumen und Bäume zu blühen und hinzu kamen Tupfer in rot, gelb, blau, lila und weiß.
Die Sonne kam raus und wärmte alles auf 30 Grad, der Pool in der Nachbarschaft wurde eröffnet und ich fühlte mich wie im Paradies.

In den letzten drei Wochen ist ganz viel passiert, allen voran der große, lang ersehnte Abschlussball PROM!

Es war warm und der Himmel war strahlend blau. Am Vormittag kam eine Freundin vorbei und machte mein Haar und mein Make-Up. Vorher musste ich schon mein Kleid anziehen. Es war blau, vorne kurz und hinten lang und es hat eine Schulter mit Glitzersteinen in Federform. Meine Freundin flechtete mein Haar zu einer Seite und lockte den Rest. Sie schminkte meine Augen in einer Art Smokey-Eyes-Effekt. Meine Schuhe waren silber mit Glitzersteinen.
So um drei Uhr holte mich mein Prom Date ab. Er trug einen schwarzen Anzug mit silberner Krawatte, die zu den Steinen auf meinem Kleid und Schuhen passte. Wir tauschten Prom Corsages aus. Das sind Blumen, die das Mädchen am Handgelenk trägt und der Junge sich an den Anzug steckt (Leider sieht man meine Corsage auf dem Foto nicht, da ich sie an meinem linken Arm hatte). Nach ein paar Fotos mit meiner Gastfamilie fuhren wir zu seinem Haus, da seine Tante auch Fotos machen wollte.

Zum Essen trafen wir uns mit allen zusammen bei Jessie und Avie. Es war super lecker und alle waren so aufgeregt! Danach (man denkt wir hatten schon viele Fotos gemacht) ging es so richtig los mit den Fotos. Wir machten Fotos mit der ganzen Gruppe, dann nur die Mädchen und später alle Pärchen. Direkt hinter dem Haus grenzt ein großer See ans Grundstück, sodass wir sogar einen Steg, der aufs Wasser hinaus führt, für unsere Fotos nutzen konnten.
Als wir fertig waren wurde das Make-Up nochmal aufgefrischt und dann ging es zum Opryland Hotel, in dem der Prom stattfand.

Zuerst gingen wir in den Innenhof, der von den luxuriösen Balkonen der Hotelzimmer, die etwa sieben Stockwerke hoch reichten, eingegrenzt wurde. Das Dach war weit über unseren Köpfen und bestand aus Glas mit weißen Stahlhalterungen. Lichterketten und Laternen säumten die Wege und schufen eine wundervolle, festliche Atmosphäre. Bald kamen wir zu einer Brücke, die über einen Weiher führte, auf dem gerade ein Paddelboot vorbeikam, das mich an das pinke Seepferdchenboot auf dem Schokoladenfluss aus Charlie And The Chocolate Factory erinnerte. Überhaupt kam mir alles sehr märchenhaft vor. Wir betraten eine Insel durch einen verschnörkelten Torbogen und befanden uns zwischen kleinen Häusern, in denen Restaurants und Läden untergebracht waren. Wir verließen die kleine Siedlung und kamen in einen grüneren Teil der Anlage. Hier formte sich der Weiher zu einem kleinen See, in dessen Mitte ein Wasserspiel angebracht war, das im Schein der Beleuchtung super romantisch aussah.

Wir versammelten uns am Haupteingang des Hotels an einem gigantischen Treppenaufgang. Ein paar der Eltern waren auch noch da, um mehr Fotos zu machen. Den anderen Mädels und mir taten schon die Füße weh, bevor der Prom überhaupt erst anfing.

Um sieben Uhr wurden wir in den Raum gelassen, in dem alles stattfand. Das Motto war 'Set Fire To The Night' und überall war es mit Kerzen dekoriert. Wir suchten uns einen Tisch, ließen uns erleichtert nieder und zogen unsere High Heels aus (hihi). Der Anfang war langweilig, da der Senior Walk, bei dem die Schüler der Abschlussklasse mit ihren Eltern über die Bühne laufen konnten, ewig lange dauerte.
Doch danach wurde der Dance Floor eröffnet und es war so cool! Eigentlich haben wir die ganze Zeit durchgetanzt. Leider war der DJ nicht brilliant, doch zwischendurch lief auch Gutes wie Dancing Queen oder der Cha Cha Slide.

Um Mitternacht war es zuende und wir fuhren zu Sarahs Haus zur 'Afterparty'. Zuerst zogen wir uns alle gemütliche Klamotten an und aßen ein paar Snacks. Es gab Chicken mit Sweet&Sour-Dip und ich glaube ich hatte noch nie mehr davon als an diesem Tag.
Danach sprangen wir in den aufgewärmten Pool. Es tat so gut nach dem ganzen Tanzen und den hohen Schuhen einfach nur zu relaxen.
Wir wechselten in unsere Pyjamas und ließen uns im Fernsehzimmer nieder. Eigentlich wollten wir einen Film gucken, doch wir schliefen schon tief und fest bevor wir es überhaupt wussten.

Am nächsten Morgen wachten wir alle verhältnismäßig früh auf. Sarahs Mutter hatte Kaffee gekocht, Donuts gekauft und Eier, Speck, Biscuits und Sausage gekocht. Es war super lecker und wir redeten die ganze Zeit über Ereignisse des vorangegangenen Abends.

Eigentlich war ich nicht darauf vorbereitet, doch als Avie sich für die Kirche fertig machte, beschloss ich mit ihr hinzugehen. Abends fiel mir erst auf wie müde ich letztendlich doch war.

Ally, Hannah & I at the Track Sub-Sectionals

Am vorletzten Wochenende hat mich mein Freund, mit dem ich auch zu Prom gegangen bin, zum Essen in einem italienischen Restaurant in Nashville eingeladen. Vorher besuchten wir das Frist, ein Kunstmuseum, das im Gebäude der alten Poststation untergebracht ist. Die erste Ausstellung war europäische und amerikanische Kunst, die von japanischen Bewegungen inspiriert wurde. Mir gefielen vor allem die japanischen Kimonos mit dem traditionellen Kirschblüten-Druck.
Die zweite Ausstellung hieß Steve Mumford's War Journals 2003 - 2013 und bestand aus Sketchen aus dem Irak Krieg, die mit Wasserfarben ausgemalt und mit Beschreibungen und Gedankenzügen geschmückt waren. Der Künstler reiste durch den Irak während der amerikanischen Invasion mit nicht viel mehr als Papier und Stift und dokumentierte die alltäglichen und brutalen Szenen beider Seiten, die es normal nicht ins Fernsehen oder auf Fotos schaffen. Die bewegenden Bilder drücken eine überwältigende, einzigartig persönliche Sicht aufs vom Krieg verwüstete Irak.
Die dritte Ausstellung war Francisco de Goya, ein Maler aus dem 19. Jahrhundert, der sich mit der französichen Invasion Spaniens beschäftigt hat. Seine Bilder waren handgroß, aus Bleistift und langweilig.

Nach unserer Rundtour sind wir zum nebengelegenen alten Bahnhof gegangen und haben ein paar Fotos gemacht. Danach war es Zeit fürs Essen und wir machten uns auf den Weg zum Restaurant. Eine Frau war super freundlich und erklärte uns den Weg dorthin.
Das Restaurant liegt im grüneren Außenbezirk von Nashville. Schon an der Tür trafen wir auf andere Jugendliche, allerdings feingemacht in Anzügen und Ballkleidern. Es war Samstagabend und anscheinend hatten andere Schulen an diesem Tag ihren Prom.
Zur Vorspeise gab es Mozzarella Flatbread. Danach hatte ich Spinatravioli mit Ricotta-Soße und er Spagetthi Bolognese. Als Nachtisch gab es Tiramisu mit Beeren. Es war so lecker und eine Spezialität des Restaurants ist, dass man ein Gericht zum Mit-Nach-Hause-Nehmen bekommt.

Nach dem Essen fuhren wir den Berg hoch, der nah dem Restaurant lag. Von dort hatten wir eine wundervolle Aussicht auf Nashville.

Nashville

Letzte Woche hatten wir einen großen Track-Wettkampf. Leider wollte unser Coach nicht, dass unser Staffel-Team antrat, da er meinte wir würden ja sowieso verlieren. Wir kamen trotz Allem noch zum Training, sogar ein paar Mal morgens vor der Schule. Das zeigte ihm, dass wir wirklich hart an uns arbeiten wollten und als Belohnung durften wir früher aus der Schule raus und mit den Anderen zum Wettkampf zum Anfeuern.
Ally brachte Schminke mit, mit der wir unsere Gesichter in Schulfarben anmalten. Die Sportler freuten sich sehr über unsere Unterstützung und wir hatten eine menge Spaß obwohl wir nicht Laufen durften.

Ich hoffe bei euch ist soweit alles gut!

Bis bald,
Leonie

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Freitag, 25. April 2014

Baja Burrito

Am I wrong for thinking that we could be something for real?
(Nico & Vinz - Am I Wrong)

Hallo ihr Lieben!

Hier drüben ist alles Bestens. Morgen ist der große Tag, denn es heißt: PROM!
Prom ist DIE Abschlussparty zu der Juniors (11.-Klässler) und Seniors (Abschlussklasse) eingeladen sind und die im Opryland Hotel stattfindet.


Heute morgen hatten die Seniors Senior Breakfast und dafür unterrichtsfrei. Wir haben uns alle schön angezogen und sind gegen 9 Uhr zur Schule gefahren. Nach 1000 Fotos gab es in der Cafeteria ein Buffet das aus typischem südstaaten Frühstück bestand: Biscuits, Gravy, Bacon, Sausage und Sweet Tea.
Wir haben viel gequatscht und Selfies mit dem Schuldirektor geknippst. Danach haben wir in der Aula ein Video über Drinking and Driving geguckt, da das hier, besonders an Prom-Night ein großes Problem ist. Bevor wir gehen durften, wurden Cap & Gown ausgehändigt. Das ist der Anzug den wir bei der Graduation Ceremony anhaben. Die Mädchen tragen gelb, die Jungs schwarz.

Die letzte Woche ist schnell rum gegangen. Ich habe ganz viele Track-Wettkämpfe. Mittlerweile laufe ich die 4x800m Staffel, die 4x400m Staffel, die 800m Open, die 400m Open und ich mache Hochsprung. Bei der County Championship war unser Team sehr erfolgreich und hat viel Gold geholt, unter anderem unser 4x8-Team und das 4x4-Team!!

An Ostern waren wir in der Kirche und danach bei Freunden zum Mittagessen. Danach haben die Erwachsenen Ostereier versteckt und die 'Kinder' (jeder unter 30) durfte suchen. Ich habe genug Süßigkeiten (und Reese's) fürs ganze Jahr!

Am Samstag waren meine Freunde und ich in Nashville auf einem Radio-Konzert-Contest. Fünf Bands, darunter eine, die aus Mitgliedern unserer Kirche besteht, sind gegeneinander angetreten. Am Ende wurde gewählt und Phin, unsere Band, hat gewonnen! Dafür dürfen sie im Sommer Live On The Green eröffnen, eine Open-Air Konzertreihe in Nashville.
Am Freitag hatte meine Freundin Avie Geburtstag. Dafür haben wir am Donnerstag bei ihr übernachtet und sind am nächsten Tag Shoppen gegangen.
Am Donnerstag hatten wir wieder eine Pep-Ralley in der Schule in der großen Sporthalle. Das Track-Team wurde als Frühlingssport vorgestellt und die Seniors beim Namen genannt (also auch ich!).

Vorletztes Wochenende waren wir an der Trevecca Nazarene University für eine kirchliche Sportveranstaltung. Danach waren wir bei Baja Burrito, einem lokalen Mexikaner. Es war so gut! Später haben wir uns noch Frozen Yogurt gegönnt. Abends hat eine Freundin, die auf einer Farm lebt, uns alle zu einem 'Barn Dance' eingeladen, also einem Tanz in einer Scheune. Eine Frau hat uns alle möglichen Country-Tänze beigebracht und es hat mega Spaß gemacht.
Außerdem war ich im Kino für Captain America 2. Sehr guter Film!

Ich freu mich so auf Morgen!!!

Bis bald,
Leonie

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Samstag, 22. März 2014

The First Picnic This Year

And you tell her that the only way her heart will mend is when she learns to love again
(Robyn - Call Your Girlfriend (Radio Edit))

Hey Guys!

Also Ferien sind ja schon was Schönes. Letzte Woche hatte mein bester Freund, mit dem ich auch zum Abschlussball gehe, Geburtstag. Ich habe ihm einen Schokokuchen gebacken und abends waren wir mit der Familie in einem Steakhaus. Am Samstag haben wir seine beiden kleinen Schwestern zu ihrem Softball-Spiel begleitet. Später waren wir bei unserer Track-Trainerin. Sie hatte die Collegeschüler ihrer Kirche zum Volleyball und Abendessen bei ihr zuhause eingeladen und uns gefragt, ob wir nicht auch kommen möchten.


Das Wetter war super und so waren wir zuerst zwei Stunden draußen im Nachbarschaftspark und haben danach Burger gegrillt. Zum Abschluss haben wir gemeinsam den Film Ender's Game auf einer großen Leinwand im Filmzimmer geguckt!

Diese Woche hatten die Jungs ihr erstes Fußballspiel der Saison. Die gegnerische Mannschaft hieß Beech High School und lag eine halbe Stunde Fahrt entfernt. Als Prank haben wir uns Strandkleider und Hüte angezogen, Handtücher, Schwimmflossen und Schwimmbrillen mitgebracht und während der Halbzeitpause mit Poolnudeln und Schwimmringen gespielt (We brought the beach to Beech High School!). Es war so cool und in Overtime hat unser Team gewonnen!


Am Mittwoch haben wir mit allen Mädels aus der Jugendgruppe bei Chick-Fil-A Lunch gegessen und danach Frozen (den es jetzt endlich auf Blu-Ray gibt!!!) geguckt. Vorgestern waren wir mit der ganzen Jugendgruppe im Hendersonville Family Fun Center. Dort gab es Bungee Trampolin, Go-Kart, Laser Tag, Bumper Carts und andere solche Sachen. Es war mega cool.

Gestern habe ich einen Kuchen für eine Freundin gebacken, da wir uns mit ein paar Mädels zum Picknick zum Geburtstag im Centennial Park in Downtown Nashville getroffen haben. Wir haben Peanutbutter-Jelly-Sandwiches, Pringles und Kuchen gegessen, Frisbee und Karten gespielt und mit dem Hund von unserer Freundin gekuschelt.


Abends war ich mit meiner Gastfamilie und deren Freunden im Kino. Wir haben Divergent geguckt. Das ist die Verfilmung des gleichnamigen Buches. In Deutschland läuft der Film im April unter dem Namen 'Die Bestimmung' an und ich finde er ist wirklich super gelungen!

Bis bald,
Leonie
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Donnerstag, 13. März 2014

How Time Flies

To know me as hardly golden is to know me all wrong
(Band of Horses - The Funeral)

Hallo ihr Lieben!

Dankeschön für 50 Tausend Seitenaufrufe!

Eigentlich weiß ich gar nicht worüber ich schreiben soll. Alles fühlt sich so gewohnt an, dass ich das Gefühl habe, dass es euch überhaupt nicht interessiert.

Nach dem Training an der Schule
Die Leichtathletik-Saison hat endlich anfangen. Wir hatten Try-Outs, quasi einen schulinternen Wettkampf, bei dem die besten Sportler ausgesucht wurden, die dann auch zu Wettkämpfen gehen. Ich habe mich für die 800 Meter, die 400 Meter und Hochsprung qualifiziert! Unser erster Wettkampf ist in zwei Wochen und ich freue mich schon.

Auch große Kinder lieben Spielplätze
Das Wetter, darüber könnte man in Tennessee Stunden diskutieren. Vorgestern und die Tage davor war es wundervoll, wir hatten 25 Grad und blauen Himmel. Heute und gestern wurde Track gecancelt, da es zu kalt war...
Seit vier Tagen haben wir Spring Break, also so zu sagen Osterferien. Jaa, es ist mega schön!

Für Mathematik-Liebhaber
Amerika ist endgültig mein zweites Zuhause geworden. Die Sprache hat übrigens eindeutig die Oberhand gewonnen. Ich denke in Englisch, ich schreibe in Englisch und wenn ich wüsste welche Sprache die Bilder in meinen Träumen sprächen, dann ware es ganz bestimmt auch Englisch. Vielleicht klingt das cool, aber eigentlich bin ich traurig, dass ich bei jedem zweiten deutschen Wort über die Schreibweise nachdenken muss und jedes dritte Wort aus dem englischen ins deutsche übersetzen muss.

Die Zeit vergeht noch viel schneller (ich war überrascht, dass das überhaupt noch möglich ist), was aber nicht bedeutet, dass ich sie vergeude. Seit einigen Wochen herrscht in meinem Bauch ein mulmiges Gefühl, das aus der Freude auf Zuhause und der Liebe für mein Leben hier zustande gekommen ist und ich kann nur vermuten, dass es mit jedem Tag schlimmer wird.
Wie kann man zwei komplett gegensätzliche Gefühle auf einmal bewältigen?

Vielleicht habe ich auch so lange nicht geschrieben, weil ich mich all dem was ich beschrieben habe nicht stellen wollte. Ich glaube grade weine ich das erste Mal seit langer Zeit nicht wegen einem Film.

Leonie
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Dienstag, 18. Februar 2014

Hang Loose

And I think to myself, what a wonderful world

Hey Guys!

Vor zwei Wochen habe ich mich gemeinsam mit Nico aufs Reiseabenteuer Hawaii gemacht. Um vier Uhr morgens ging es los Richtung Flughafen Nashville. Um sechs Uhr sind wir mit einem winzigen Flugzeug nach Houston, Texas gestartet. Dort am Gate des Fluges nach San Francisco trafen wir Celina und Veerle aus Österreich und den Niederlanden, die mit der gleichen Reiseorganisation nach Hawaii wollten. Der Flieger nach San Francisco war riesengroß und jeder Passagier hatte seinen eigenen Bildschirm, auf dem man sich Filme angucken konnte. Nach gefühlter Ewigkeit kamen wir in Californien an und beim Start des Fluges nach Hawaii habe ich sogar die Golden Gate Bridge gesehen!

In Hawaii hat man das Gefühl, auf dem Wasser zu landen, bis dann, kurz bevor man denkt, es ist vorbei, die Landebahn unter einem doch noch auftaucht. Der Flughafen ist sehr offen, sodass wir direkt die wundervollen Blumen und die Grüne, die Wärme und den blauen Himmel einsaugen konnten. Unsere Reisebegleiter brachten uns zum Bus, der uns zum Hotel brachte. Nach dem Abendessen traf ich meine Zimmermitbewohner: Laura aus der Schweiz und Elise aus Norwegen.
 
Am nächsten Morgen wachten wir alle schon früh auf und schauten vom Balkon aus den Sonnenaufgang über den Bergen. Da wurde mir auch bewusst, wie nah am Meer wir uns befanden, was mir in der Müdigkeit und Dunkelheit des letzten Abends gar nicht aufgefallen war. Etwa hundert Meter zur rechten Seite und man stand mitten im Wasser zwischen all den Surfern!
 
Nach dem Frühstück ging es zum Waikiki Strand, wo wir den ganzen Tag verbracht haben. Zuerst machten wir eine Bootstour an der Küste entlang und um den Vulkan Diamond Head herum. Auf dem Rückweg hielt der Kapitän den Segelkatamaran an und ließ uns vom Boot ins Wasser springen. Wir sahen sogar einige Meeresschildkröten!

Nach einem Mittagssnack bei Starbucks mit Celina und Veerle hatten wir unsere Surf-Lesson. Jeder bekam sein eigenes Board und nach ein paar Trockenübungen paddelten wir auch schon heraus, dahin wo die Wellen brachen. Die erste gute Welle kam und unser Surflehrer rief mir zu, zu paddeln und gab mir einen Schub, um es einfacher zu machen. Dann hieß es aufstehen, was ich machte und innerhalb von weniger als einer Sekunden landete ich im hohen Bogen im Wasser. Ein paar Versuche weiter schaffte ich es tatsächlich aufzustehen und als die Welle an Geschwindigkeit verlor ließ ich mich glücklich ins Wasser fallen - und paddelte im nächsten Moment auch schon wieder wie verrückt zurück, um es nochmal zu probieren. Nach ein oder zwei Stunden paddelten wir zurück zum Strand, was ewig dauerte, da wir so weit draußen und kaputt waren.
Zum Abendessen gab es Pizza und danach hatten wir Freizeit zum Shopping in Waikiki.

Am zweiten Tag besichtigten wir den einzigen Palast der USA: 'Iolani Palace, wo früher der König und die Königin von Hawaii gewohnt haben, bis die Inselgruppe dann amerikanisches Gebiet wurde.
Danach stoppten wir auf der Dole Plantation, wo es frische Ananas gab. Zum Mittagessen waren wir in der Surferstadt Haleiwa und danach an der North Shore, wo berühmte Surf-Competitions stattfinden. An diesem Tag war der Wellengang sogar sehr stark, mit bis zu 10 Meter hohen Wellen. Ich konnte es nicht glauben, als ich Surfer sah, die sich dort ins Wasser trauten. Dann viel mir auf, dass das wahrscheinlich normal war!
 
Abends ging es zum Polynesian Culture Center, wo wir die Sprache, die Bräuche, den Lebensstil, die Kleidung, das Essen, die Kunst und die Architektur von den sieben Inselstaaten Samoa, Aotearoa (Maori New Zealand), Fiji, Tahiti, the Marquesas, Tonga und Hawaii hautnah erleben konnten.
 
Am nächsten Tag stoppten wir beim Pali Lookout, doch leider war das Wetter zu schlecht und der Nebel zu dicht, als dass wir etwas hätten sehen können. Danach ging es zum Kailua Beach. Da der an der nördlichen Seite der Insel liegt, ist es dort sehr viel leerer und natürlicher, als in Waikiki. Wir schwammen, spielten Football, plankten die YFU Buchstaben und machten ganz viele Fotos.
Zum Abendessen gingen wir ins Hard Rock Cafe Honolulu.


Am nächsten Morgen machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Vulkankrater Diamond Head. Durch einen Tunnel gelangt man ins Zentrum des Vulkans, auf dem schon seit 300 Tausend Jahren Gras wächst. Von dort kann man den südwestlichen Rand bewandern, auf dem es einen Aussichtspunkt gibt, von dem man einen perfekten Blick auf die Skyline von Honolulu hat.
Zum Nachmittag ging es zum größten Freiluft-Einkaufscentrum der Welt, dem Ala Moana Center. Dort gab es auch Abendessen und zwar bei Bubba Gumb, dem berühmten Shrimp-Restaurant aus dem Film Forrest Gump!
 
Am vorletzten Tag fuhren wir zum Pearl Harbor, dem Hafen der amerikanischen Flotte im Pazifik, der am 7. Dezember 1941 von Japan mit einem Angriff überrascht wurde. Zuerst besichtigten wir die USS Missouri, auf der wir als freiwillige Helfer arbeiteten und dafür eine Führung bekamen. Nach dem Essen ging es zum USS Arizona Memorial. Die Arizona war eines der Schiffe, das bei dem Angriff gesunken ist und auf der die meisten Menschen gestorben sind. Das Memorial ist auf dem unter Wasser liegenden Schiff gebaut und man kann es sogar unter der Wasseroberfläche erkennen.
 
Am letzten Tag standen wir schon früh auf, da wir mit dem Bus zu einem Korallenriff fuhren. Die Bucht war wundervoll und für eine Zeit lang lagen wir einfach nur im Sand und genossen die Sonne. Als es zu warm wurde schnappten wir uns unsere Schnorchel und kühlten uns ab während wir all die bunten Fische um uns herum beobachteten.
Abends ging es zur Luau, einer typisch hawaiianischen Party. Es gab Pina Colada und Hula Dancers und es war der perfekte Abschluss des Abenteuers. Zurück im Hotel gingen wir die Abfahrtszeiten für die verschiedenen Flüge durch. Da mein Flug erst in der Nacht startete, blieb mir noch ein extra Tag in der Sonne.
 
Am nächsten Tag packten wir und verabschiedeten uns von allen. Nachdem nur noch die sieben Leute, darunter die beiden coolen Begleiter von YFU, übrig waren, gingen wir zum Strand. Wir hatten die Idee, ein Surfboard auszuleihen und befanden wir uns wenig später zwischen all den Profi-Surfern. Nach zwei Wellen fiel uns wieder ein wie man aufstand, was aber trotzdem nicht funktionierte. Es war eine lächerliche Situation!
Für eine Weile lag ich auf dem Brett und wartete auf die nächste Welle. Als eine relativ große im Anmarsch war, fing ich an zu paddeln, doch die Welle fing schon an zu kippen. Kurz bevor ich aufhören wollte zu paddeln, traf mich die Welle und ihre Geschwindigkeit und nahm mein Surfboard mit. Ich dachte so: Okay, dann steh ich jetzt mal auf. Das machte ich und plötzlich surfte ich, das erste Mal, ohne jegliche Hilfe!
 
Abends ging es mit dem Bus zum Flughafen. Der Busfahrer war super nett und stoppte mit unserer kleinen Gruppe an einer traditionell hawaiianischen Bäckerei. Mit frischen Donats im Bauch warteten wir auf unsere Flüge. Das Flugzeug nach Los Angeles war groß und hatte sehr gemütliche Sitze, da es ein Nachtflug war. In LA kamen wir leicht zu spät an, sodass ich wie im Film zu meinem Gate lief und das Flugzeug zum Glück noch bekam. Total übermüdet kam ich Sonntagnachmittag in Nashville an.
 
Montag und Dienstag ging die Schule dann gleich wieder los und trotz Jetlag musste ich den Alltag wieder aufnehmen. Ich war so froh alle meine Freunde wiederzusehen! Am Mittwoch bekamen wir schulfrei, weil es unter null Grad waren, wodurch ich den Jetlag endlich loswurde!
 
Am Freitag habe ich mit meinen Gasteltern Captain Phillips, den Film, den wir in Florida im Kino gesehen hatten, geschaut. Am Samstag stand ich früh auf, um mit einem Freund laufen zu gehen. Danach holte er mich ab, um mit seiner Familie am Percy Priest Lake wandern zu gehen. Zum Lunch aßen wir im Hotel, in dem die Verwandten meines Freundes übernachteten und gingen danach im Hotelpool schwimmen. Abends haben alle Leute der Jugendgruppe unseren Freund Matt mit einer Geburtstagsparty überrascht. Am Sonntag war ich den ganzen Tag in der Kirche. Wir haben Volleyball gespielt, Pizza gegessen und gesungen. Abends haben wir bei nem Kumpel Frozen (Die Eiskönigin) geguckt.
 
Love y'all,
Leonie
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Donnerstag, 30. Januar 2014

Prom?

Regrets and mistakes, they're memories made
(Adele - Someone Like You)

Halli Hallo!

Zwischen leichtem Stress, der aus Schule, Urlaubsplanung und Schlafmangel besteht, habe ich nun doch die Zeit für einen Blogartikel gefunden.

Am letzten Freitagabend war ich zum Filmabend bei einem Freund. Nichtsahnend machte ich es mir wie immer auf dem Sofa gemütlich, als er mir plötzlich eine Rose hinhielt und mich fragte: Do you want to go to Prom with me?
Ich - vollkommen überrumpelt - fragte ihn, ob er es denn ernst meine. Sein leicht schiefer Blick brachte mein Gehirn zum Glück wieder zum Laufen und ich sagte ja. Erst dann vielen mir die Buchstaben auf, die er auf den Fernseher gezaubert hatte: Prom?
Am Montag in der Schule schauten mich meine Freunde alle grinsend an und fragten dann, ob ich ihnen denn nicht etwas zu erzählen hätte. Anscheinend hatte mein Kumpel ALLE in seinen Plan eingeweiht, ohne, dass ich auch nur eine Spur davon mitbekommen hatte!


Am Wochenende habe ich meine Kreditkarte zerstört. Schon seit mehreren Monaten hatte ich Probleme beim Bezahlen, da sie sich immer wieder selbst gesperrt hat. Nun endlich hat mir meine Bank aus Deutschland per Expressbrief eine neue zugeschickt und mir damit einen großen Anteil Sorgen genommen.

Am Samstagmorgen um sieben Uhr hatten wir Track-Training. Ein Kumpel und ich wollten zusammen hinfahren. Quasi eine Sekunde, bevor ich aus dem Haus treten wollte, wurde das Training leider gecancelt, da die Straßen gefroren waren. Da wir beide sowieso wach waren, sind wir dann trotzdem gemeinsam gelaufen und es war wundervoll so früh am Morgen!
Mittags war ich beim Friseur. Meine Haare sind etwas kürzer und haben leichte Stufen. Ein Foto kommt bestimmt.
Abends hat Emily ihren Geburtstag gefeiert. Wir haben Hamburger und Peanutbutter Pie gegessen und Spiele gespielt.
Am Sonntag nach der Kirche haben wir bei einer befreundeten Familie zu Mittag gegessen. Es gab Enchiladas, traditionell mexikanische Tortillas, die mit Soße übergossen werden.

Im Moment sind die Temperaturen für Tennessee ungewöhnlich tief. Wir haben Minusgrade und die Seen sind zugefroren. In der Schule warten wir auf Ausfall, doch der Schuldistrik-Direktor unseres Counties wird momentan gefeuert, da er ein Bier getrunken hat und dann mit dem Auto, das ihm von der Arbeit zur Verfügung gestellt wurde, gefahren ist (Was kein Problem wäre, doch viele Eltern mögen seine Entscheidung in Sachen Stundenplanänderung für nächstes Schuljahr nicht und nutzen nun die Gelegenheit...). Daher gibt es keinen der die Entscheidung über die Schließung der Schule treffen kann, also müssen wir weiterhin gehen.


Die 12.-Klässler haben diese Woche die sogenannten Senior Superlatives gewählt. Das ist so eine typische amerikanische Tradition, bei der man Leute aus der Stufe für Best Smile, Best Hair, Most Attractive, Most Likely To Succeed und viele andere Sachen auswählt. Die Ergebnisse werden ausgezählt und auf der Senior Night, einer Art Talentshow nur für 12.-Klässler, verkündet. Es gibt auch besondere Kategorien wie Best Best Friends, Cutest Couple oder Mr. und Mrs. Mount Juliet. Ich bin schon gespannt, wer gewinnt. Wir haben alle für unseren Kumpel Colbe für die Kategorie Best All Around gewählt und hoffen, dass er gewinnt!

Außerdem haben wir Coming Home, das Homecoming der Basketballseason. Daher gibt es wieder ein paar Mottotage, an denen wir uns verkleiden dürfen und am Freitag ist ein großes Spiel, zu dem ich aber wahrscheinlich sowieso nicht hingehe.

In meinem dritten Block European History haben wir drei Projekte gleichzeitig laufen und zusätzlich einen Test und Langzeithausaufgaben fällig diese Woche, da kommt man nicht mehr hinterher!

Mir gehts leider nicht so gut. Habe Halsschmerzen und bin müde und schlapp.

Bis bald,
Leonie
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Freitag, 24. Januar 2014

Room In The Inn

Tonight it's only me and you
(Amy Macdonald - Barrowland Ballroom)

Na ihr!

Bei mir ist so Einiges los, wie ihr wahrscheinlich auch schon an der Abwesenheit auf dem Blog gemerkt habt.

Die Schule hat wieder angefangen und damit das neue Semester. Am ersten Schultag haben sich alle zuerst ihren neuen Stundenplan abgeholt. Ich habe wieder vier neue Kurse bekommen, die ich jetzt jeden Tag bis zum Ende des Schuljahres haben werde. Mein erster Block ist Web Design 2. Unsere Lehrerin macht nur manchmal was mit uns und in der restlichen Zeit lerne ich dann für andere Fächer. Bisher programmieren wir einfache Webseiten mit Adobe Dreamweaver.

American way of healthy
Mein zweiter Block ist AP (Advanced Placement) Calculus AB und unser Thema ist Integrale. Alles vom ersten und zweiten Haupsatz der Integralrechnung bis hin zum Mittelwertsatz und der Kettenregel mit Substitution ist dabei. Das Witzige: Ich hatte vorher noch nie von einem Integral gehört. Calculus ist ein Kurs, der das ganze Schuljahr läuft (nicht nur ein Semester) und die Anderen waren mir dementsprechend voraus. Nach meiner ersten Stunde dachte ich, ich hätte mich übernommen. Nie im Leben würde ich das ganze Semester, das ich verpasst hatte, aufholen können. Das Gute: Meine Lehrerin ist die beste Mathelehrerin, die man sich vorstellen kann und ich habe aufgeholt und meinen ersten Test mit 95 Prozent bestanden (Wuhu!). Mir gefällt diese Klasse sehr gut, da viele meiner guten Freunde darin sind.

Mein dritter Block ist AP European History & Art History. Dieser Kurs ist auch ganzjährig, was ich vorher leider nicht wusste - egal. Unsere Lehrerin gibt viele Projekte und allgemein sehr viel Arbeit. Das finde ich gut, denn zum Beispiel treffe ich mich am Sonntag mit meiner Gruppe bei Panera Bread, um an unserem Projekt zu arbeiten, worauf ich mich wegen dem Essen freue, aber auch da man dadurch die Leute außerhalb der Schule kennenlernt. Unser Thema ist Industrialisierung und wir müssen als Hausaufgabe bis zum 27. Januar das Kapitel im Buch durcharbeiten und Notizen machen (das macht sie wie ich gehört habe bei jedem Thema so). Dazu gibt es zwei Blätter, die mit Vokabeln gefüllt sind, die auf jeden Fall in unseren Notizen auftauchen müssen. Bisher habe ich beide Seiten von fünf linierten Blättern vollgeschrieben und bin noch nicht mal halb durch...

Mein letzter Block ist Journalism. Unsere Lehrerin macht nicht ganz so viel mit uns, vor allem mit denen, die den Kurs zum ersten Mal haben, da sie die Journalism-Webseite am laufen halten muss und keine Zeit zum lehren bleibt. Das gibt mir die Chance zu relaxen, Musik zu hören, zu schlafen und es tut so gut. Es fühlt sich ein kleines bisschen so an, als ende mein Schultag schon früher.

Die Track & Field Season steht bevor und das Training läuft auf Hochtouren. Eigentlich sollen wir jeden Tag laufen, doch das macht keiner. Dreimal die Woche haben wir dann gemeinsam Training und zwar Dienstag, Donnerstag und Samstag. Leider sind das die Tage, an denen ich Tanzen habe. Aus meiner Ballettklasse am Dienstagnachmittag habe ich jetzt in einen Ballettkurs am Abend gewechselt und Donnerstag kam es mit der Zeit aus. So unpassend wie es ist, Laufen und Tanzen an einem Tag zu haben, kann ich wenigstens beides weiter machen.

Der Fundraiser, den wir vor ein paar Monaten hatten, wurde ausgewertet. Der beste Sammler aus jeder Stufe wird mit neuen Laufschuhen, Track Outfit und Zubehör belohnt. Mein Kumpel hatte über zweitausend Dollar gesammelt, mehr als doppelt so viel wie jeder Andere (ich hatte etwas mehr als zweihundert Dollar). Zu Weihnachten hat er mir dann erzählt, dass er mit unserem Trainer gesprochen hat und abgemacht hat, dass er so viel Geld von seinem für mich anrechnet, sodass wir beide die Topseller unserer Stufe sind (ich bin ein Senior und er ist ein Junior). Ich hab mich so gefreut!

Am vorletzten Wochenende war ich mit meiner Gastfamilie in der Kirche, denn dort wurde 'Room In The Inn' veranstaltet. Das ist eine Veranstaltung, die von verschiedenen Kirchen zwischen November und März im Umkreis von Nashville ausgerichtet wird, bei der obdachlose Personen ein warmes Abendessen, eine Dusche und ein Bett bekommen. Wir haben die Matratzen aufgepustet und das Essen gekocht und serviert.
Später hat mich ein Kumpel abgeholt und wir sind gemeinsam zu einer Freundin gefahren, die auch die Tochter unserer Track-Trainerin ist. Wir haben zu Abend gegessen und Mission Impossible 4 geguckt.

Am Sonntag hatte Stephanie Geburtstag. Aus diesem Anlass sind wir nach der Kirche zum Japaner gefahren. Dort mussten wir leider eine Stunde auf einen Tisch warten, da wir so eine große Gruppe waren, doch es hat sich gelohnt. Der Reis und das Chicken wurden direkt vor uns von einem süßen Japaner gebraten und mit einer bestimmten Flüssigkeit und Feuerzeug hat er ein riesiges Feuer entzündet! Außerdem hat er uns Reisklumpen zugeworfen, die wir dann mit dem Mund auffangen sollten. Beim zweiten Mal habe ich das sogar hinbekommen.

Am Montag ging es mir nicht so gut und ich dachte schon, ich werde krank. Doch Dienstag war ich wieder fit. Beim Track haben wir unsere Mile-Time gemessen: 7:51. Diese Zeit versuchen wir demnächst runter zu kriegen auf 6:10.
In unserer Nachbarschaft ist von Sonntag auf Montag in der Nacht ein Haus abgebrannt. Sie gehen davon aus, dass eine Explosion in der Küche das Feuer ausgelöst hat. Alle Familienmitglieder und Haustiere konnten rechtzeitig flüchten, doch das Haus ist komplett abgebrannt und die Hitze hat sogar die umliegenden Häuserwände geschmolzen. Warum passiert etwas so Grausames?

Nature is beautiful

Am Freitag war es endlich soweit und ich bin mit Jessie, Avie, deren Mum und Jessies Freund Wes zum Winter Retreat 2014 unserer Kirche gefahren. Da wir im Cedars of Lebanon State Park waren und das nur eine halbe Stunde östlich liegt, musste jeder selbst hinfahren. Das letzte Stück führte über eine enge Straße durch den Wald. Es war schon dunkel und es war sehr gruselig. Letztendlich kamen wir beim Veranstaltungshaus an und haben erstmal das Soundsystem für die Band abgeladen. Daneben konnte man auch schon ein Fußballfeld, einen Tennisplatz und einen Spielplatz erahnen. Danach ging es etwa eine drittel Meile weiter die Straße hinunter zu unserer Schlafsaal. Der bestand aus einer großen, offenen Küche, einem Aufenthaltsraum und jeweils einem Schlafraum für Mädchen und Jungen. Jessie, Avie, Emily und ich haben zwei der vielen aufgereihten Etagenbetten zusammengeschoben und es uns gemütlich gemacht. Das Essen für das Wochenende kam mit einem anderen Auto an und wir haben es entladen. Ich habe noch nie so viel Scheibenkäse, Toast oder Hackfleisch auf einmal gesehen. Jeder musste sich für die Zubereitung eines Essens einteilen. Jessie und ich entschieden uns für das Abendessen am Samstag.

Zu unserer ersten Andacht haben wir uns im Veranstaltungshaus getroffen und an dieser Stelle kann man den Unterschied zwischen Amerika und Deutschland feststellen: Ich war eine der einzigen, die das Stück zu Fuß gegangen ist. Fast alle anderen sind mit dem Auto gefahren. Als wir alle angekommen waren, habe ich festgestellt, wie viele Leute da waren. Insgesamt waren wir 88 Jugendliche plus Teamer.
Nach der Andacht haben wir ein paar Spiele gespielt und später sind wir nach draußen gegangen, um Fußball zu spielen. Zurück im Schlafhaus gab es den Film Despicable Me 2, doch ich bin schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen habe ich versucht zu duschen. Das hat sich als schwerer herausgestellt, als es eigentlich ist. Eine der Duschkabinen war besetzt, also bin ich in die daneben. Ich drehte das Warmwasser auf und schon sprühte brühend heißes Wasser wie aus einer Spraydose in die Umkleide. Ich versuchte daraufhin den Kaltwasserhahn aufzudrehen, doch das Wasser war überall und brannte auf meiner Haut. Nach gefühlter Ewigkeit bekam ich es hin, die Temperatur runter zu kühlen. Inzwischen standen die Umkleide und meine Klamotten schon unter Wasser...

Ich kam in den Aufenthaltsraum und der Geruch von Sausage und Pancakes schlug mir entgegen. Keltische Festmusik kam dazu und alle, die schon wach waren, fingen an zu tanzen! Das Frühstück war fantastisch, genauso wie das Wetter. Im Versammlungsraum hielten wir eine Andacht und spielten Gruppenspiele. Danach gingen wir zu einer nah gelegenen Höhle. Darin war es kalt, dunkel und die Wände und der Boden waren matschig. Später öffnete sie sich und ein Bach kam zum Vorschein. Auf dem Rückweg fanden wir eine Abkürzung, die von der Gruppenhütte zum Schlafhaus führte.
 
Zum Mittagessen gab es Sandwiches. Für das Abendessen mussten wir schon mal die Kartoffeln vorbereiten. Wir wickelten 96 Kartoffeln (für jeden eine) in Alufolie ein und begannen, die Soße vorzubereiten.
Danach ging ich mit Colbe und ein paar Anderen auf Erkundungstour. Hinter dem Fußballfeld führte ein Wanderweg entlang, der in einem ausgetrockneten Flussbett endete. Von dort gingen wir weiter und kamen zu einem Feld auf dem Wildpferde grasten. Der Weg führte weiter über die offene Ebene, doch leider mussten wir umkehren, da es langsam dunkel wurde. Der Sonnenuntergang war wundervoll. Unsere Abendandacht drehte sich um den Song 'How He Loves Us'.
 
Am nächsten Morgen gab es Casserole, eine Art Auflauf aus Hackfleisch und Ei, zum Frühstück. Viele wollten nochmal zurück in die Höhle, doch ich blieb mit den übrigen Leuten an der Gruppenhütte auf dem Spielplatz. Zum Mittagessen gab es Grilled Cheese und danach gingen wir nochmal zu den Wildpferden.
 
You guys are the reason why I smile everyday
Unsere Abendandacht handelte von dem Song 'Mercy' und man durfte aufstehen und erzählen, wofür man momentan Kraft im Leben braucht, besonders im Zusammenhang mit Vergebung.
Nach dem Abendessen spielten wir Football und später zurück im Aufenthaltsraum im Schlafhaus drehten wir die Musik auf und tanzten!
Um eins in der Nacht viel uns auf, dass wir ein Gruppenbild brauchten, was dann direkt gemacht wurde. Leider schliefen aber schon einige.
 Am Montag war Matin Luther King Day, weshalb wir frei hatten. Wir packten alles zusammen, machten sauber und verabschiedeten uns. Es war warm und es fühlte sich an wie Frühling (das hielt allerdings nur einen Tag).

Die Schulwoche ging schnell um und heute ist schon Freitag! Wir konnten ausschlafen, da die Schule wegen Temperaturen unter null Grad zwei Stunden später anfing. Am Wochenende ist viel geplant, wie zum Beispiel den Film Prisoners gucken, Emilys Geburtstagsparty, Art History Projekt, Einkaufen gehen und vieles mehr.

Für Hawaii ist fast schon alles vorbereitet: Ich werde nächste Woche Samstag um sechs Uhr morgens in Nashville ins Flugzeug steigen und dann mit Stopps in Houston, Texas und San Francisco, Californien um fünf Uhr nachmittags in Honolulu, Hawaii ankommen. Auf dem Rückflug fliege ich über Nacht und darf den Sonnenaufgang über Los Angeles beobachten!
Das Reiseunternehmen hat vorgeschlagen, da wir alle Austauschschüler sind und aus unterschiedlichen Ländern kommen, eine Flagge aus dem Heimatland mitzubringen. In Franklin, südlich von Nashville, gibt es einen Flaggenshop und von dort habe ich gestern eine riesige deutsche Flagge bekommen.
Am Wochenende gehe ich einen zweiten Bikini einkaufen und dann muss ich quasi nur noch packen (Nicht zu viel, es ist ja sowieso warm, hihi).
Achja, Nico, der andere deutsche Austauschschüler, mit dem ich in Chicago war, kommt übrigens auch mit nach Hawaii!

Ich bin schon so aufgeregt! Hoffe bei euch ist alles klar. Tut mir übrigens Leid für die grottige Fotoqualität. Ich hatte meine Kamera auf dem Trip vergessen und musste deshalb Handyfotos uploaden.

Machts gut und bis bald,
Leonie
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Für Fragen und Anregungen kannst du auf meiner Kommentarseite vorbeischauen! Oder die Funktion nutzen und direkt unter diesen Post schreiben. Ich freue mich über deine Meinung!
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Mittwoch, 8. Januar 2014

Four Suitcases And A Cheesecake

We're halfway there
(Bon Jovi - Livin' On A Prayer)

Hallo & ein ganz herzliches frohes neues Jahr!

Heute ist Halbzeit: Vor 13827240 Sekunden (5 Monate, 7 Tage, 54 Minuten) bin ich in Düsseldorf ins Flugzeug gestiegen und habe mich auf den Weg meines Auslandsjahres begeben. Am Ersten Achten bin ich losgeflogen und am Achten Ersten habe ich schließlich schon die Bergspitze erreicht. Die Zeit in Tennessee war super schön und ich freue mich auf nochmal genauso viel Spaß und neue Erfahrungen und Freunde. Trotz allem bin ich auch froh, dass das Wiedersehen mit meinen Lieben aus Deutschland nun näher liegt, als der Abschied.

Bei uns in Tennessee kann man ein sehr witziges Phänomen beobachten: Die Temperaturen liegen bei unter -10°C, auf den Dächern und Feldern kann man einen blassen weißen Schimmer erahnen und die Schule wird geschlossen und die Supermärkte leergekauft, als stünde man vor einer riesigen Katastrophe. Eigentlich wären wir am Montag nach der Weihnachtspause wieder ins neue Semester gestartet, doch sie haben die Schule für drei Tage geschlossen, da es so unglaublich kalt ist und so viel Schnee liegt. Hahahaha!

YFU hatte vor ein paar Monaten einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem man einen Trip nach Hawaii gewinnen kann. Dafür musste man Werbung für die Austauschorganisation machen und für jede Aktion einen Beleg zur Beglaubigung unterschreiben lassen, der dann eingereicht wird und in einer riesigen Schüssel landet, aus der der Gewinner gezogen wird. Wenn man mehr Aktionen startet, ist die Chance natürlich auch höher (Wenn ihr mit YFU im Ausland seid, dann gibt es bestimmt auch einen Wettbewerb für euren Distrikt. Ich empfehle wirklich dort mitzumachen und schon eine Aktion reicht, um wenigstens eine Chance zu haben!).
Ich habe direkt angefangen, Präsentationen und Stände zum Thema YFU zu machen. Das Interview in der Nachrichtensendung der Schule gehörte auch dazu. Naja, am Freitag rief mich die Field Direktorin für Kentucky und Tennessee an und überbrachte mir die Nachricht, das ich tatsächlich die Reise nach Hawaii gewonnen hatte! Ich bin total ausgeflippt und ich freue mich schon sehr. Vermutlich geht es in der ersten Februarwoche los, weshalb ich dann nicht zur YFU Orientation kann oder den Halbmarathon mit meinen Freundinnen laufen kann. Als ich mir Hawaii auf der Karte angeschaut habe, ist mir dann zum ersten Mal aufgefallen, wie entfernt die Inselgruppe doch eigentlich liegt (Der Flug von Los Angeles dauert alleine sechs Stunden). Wir werden Surfen gehen, frische Ananas direkt von der Plantage essen, an der Küste segeln, Schnorcheln, am Strand liegen und schwimmen, mit Einheimischen tanzen, den Vulkan bewandern, Pearl Harbour besuchen und einkaufen gehen. Ich gewinne sonst nie was! Seit wann ich so viel Glück habe, weiß ich auch nicht...

Silvester in Amerika wird nicht sehr groß gefeiert. Morgens haben Celina und ich es endlich geschafft, bei Cracker Barrel zu frühstücken. Wir haben Weihnachtsgeschenke ausgetauscht und waren danach bei Starbucks und Hallmark, einem Deko-Laden. Abends waren die Leute der Jugendgruppe in der Kirche und haben einen Film geguckt, Volleyball gespielt und gegessen. Um Mitternacht haben wir den Ball Drop aus New York geguckt und sind danach nach Hause gegangen.

Die ersten Tage im neuen Jahr habe ich mit Nico, einem Austauschschüler, der auch aus Deutschland kommt, bei einer befreundeten Familie in Illinois verbracht. Illinois ist ein Staat in den USA, der links über Tennessee liegt und mit einem Zipfel im Norden das Südufer des Michigan Lakes berührt, an welcher Stelle auch die viertgrößte Stadt Nordamerikas liegt: Chicago.
Lizanne, die mit ihrem Mann in Champaign, das in der Mitte von Illinois liegt, wohnt, hat uns bei Nico abgeholt. Die sechs Stunden Fahrt durch Kentucky und Illinois über den Tennessee River und den Illinois River verbrachten wir mit Quatschen, da wir uns noch nicht so gut kannten und es daher viel zu erzählen gab! Als etwa die Hälfte geschafft war, aßen wir Mittag bei Panera Bread, einem Café mit großer Auswahl an Suppen, Sandwiches, Salaten und Gebäck.
Je näher wir Champaign kamen, desto flacher wurde die Landschaft, bis sie am Ende wie ein Pfannkuchen da lag und der Himmel größer wirkte, als je zuvor. Illinois eignet sich aus diesem Grund super für landwirtschaftliche Bebauung, wofür der Staat bekannt ist. Riesige Felder erstreckten sich auf beiden Seiten der Straße und ab und zu bekamen wir auch mal ein Haus oder zwei zu sehen. Wir kamen auch an Arcola, der größten amischen Siedlung in Illinois, vorbei. Amische Gemeinden leben abgeschieden und lehnen den technischen Fortschritt größtenteils ab, was ihnen größere Verbundenheit untereinander und mit der Natur gibt.

Endlich angekommen, lernten wir John, Lizannes Mann, kennen. Nach kurzem Einrichten saßen wir gemeinsam im Wohnzimmer und Nico und ich überreichten ihnen selbstgemachte Pralinen und eine Karte als Dankeschön. Ich war sehr müde und kuschelte mich daher aufs Sofa. Lizanne legte eine Decke über mich und ich fühlte mich so warm und gut wie zuhause. Zum Abendessen gab es Schweinsbraten, Kartoffelpüree mit Apfelmus und Sauerkraut. Es war super lecker!
Draußen hatte es angefangen zu schneien und wir beschlossen zum Eisgeschäft zu gehen. Für Nico und mich war das eine ganz neue Erfahrung, da wir es beide gewohnt waren, mit dem Auto überall hin zu fahren. In dicke Sachen verpackt machten wir uns auf den Weg. Illinois ist, da es im Norden liegt, sehr viel kälter als Tennessee, was unsere provisorischen 'Winterklamotten' uns nun auch spüren ließen.
Das Eisgeschäft bot eine riesige Auswahl an und ich entschied mich letztendlich für dunkle Schokolade mit Reese's Stückchen in Toffee-Waffel. Der Weg zurück war nicht ganz so kalt, da ich eine von Johns Winterjacken trug. Als wir zurück kamen, lagen schon ein paar Zentimeter Schnee. Im Garten befand sich ein beheizter Whirlpool, den wir ausprobieren durften. Das Gefühl, wenn man mitten im Schnee in ein 40°C warmes Bad tritt, ist atemberaubend. Nach zehn Minuten purer Entspannung wurde mir leider schwindelig, weshalb ich zurück ins Haus musste. Mein Herz schlug, als hätte ich einen Wettkampf hinter mir. Ich setzte mich hin und legte die Beine hoch, da ich relativ kurz davor war, umzukippen. Eine halbe Stunde später war mein Kreislauf zum Glück wieder in Takt. Nach einer Dusche schlief ich sofort ein.

Am nächsten Morgen gab es Bagels, Himbeerjogurt und Orangensaft zum Frühstück. Nachdem alle fertig waren, sind wir zum Bahnhof gefahren. Der Wartebereich erinnerte sehr an den im Flughafen und erst als der Zug fürs Boarding fertig war, durfte man auf das Gleis. Deutsche Züge sind so sauber und neu! Auf der dreistündigen Zugfahrt habe ich eine neue Playlist auf meinem Handy zusammengestellt, weshalb die Zeit wie im Flug verging.
Der Chicago Bahnhof ist grottig. Kennt ihr das, wenn auf Bahnhöfen immer steht, dass man auf der einen Seite nicht aussteigen darf? Ich fühlte mich, als wäre ich auf dieser falschen Seite gelandet. Eiskalter Wind schlug mir ins Gesicht, es war dunkel, da sich die Gleise unter der Erde befanden, es war eng und dreckig und die Züge machten laute Zischgeräusche und stießen Dampf in unsere Gesichter. Ich war so froh, als ich in den Innenbereich kam. Wir schauten uns die Great Hall an, eine große Halle, die im alten Bereich des Bahnhofs liegt.


Mit dem Taxi fuhren wir über die Michigan Avenue zu unserem Hotel. Diese Straße führt am Ufer des Michigan Lake, der zugefroren war, vorbei. Es schneite ein bisschen und über den Parks am Michigan Lake lag eine dünne Schneeschicht. Nach dem Check-In machten wir uns frisch und aßen in der Bar einen kleinen Happen zu Mittag. Danach gingen Lizanne, Nico und ich zum Millenium Park, um die Bean anzuschauen. Die Skulptur ist bohnenförmig und besteht aus Edelstahl. Sie ist ohne sichtbare Nähte zusammengeschweißt und auf Hochglanz poliert, weshalb sich die auf Grund der gebogenen From verzerrte und verdrehte Skyline Chicagos auf der Oberfläche spiegelt. Das Kunstwerk wurde von einem britischen Künstler konstruiert und stammt aus den Jahren 2004 bis 2006.

Da der Schneefall stärker geworden war, wärmten wir uns in Starbucks auf und gingen später zurück zum Hotel. Zum Abendessen gingen wir zum deutschen Restaurant Berghoff und das Essen war super gut. Ich hatte 'Spinatknödel', die auch mit diesem Namen auf der Karte zu finden waren. Außerdem gab es 'Schnitzel' oder 'Kassler Rippchen'.
Später fuhren wir zum Second City Comedy Club. Dort haben wir uns eine Show angesehen, in der sechs Comedians auf der Bühne kleine Sketche aufgeführt haben, aber hauptsächlich mit Einwürfen aus dem Publikum improvisierten. Es war super lustig und am Ende gab es sogar noch ein kleines Special, da eine der Darstellerinnen einen Job bei Saturday Night Live, einer Fernsehshow aus New York, bekommen hatte und nun verabschiedet wurde. Über den Lakeshore Drive, der direkt am Strand des Michigan Lake vorbei führt, ging es zurück zum Hotel und danach ins Bett.


Ich wachte auf und schaute auf die Skyline, die vor einem knallblauen, wolkenlosen Himmel lag. Diese Sonne schien und doch wusste ich, dass es kalt war, denn die Stadt lag im tiefen Schnee. Es war wunderschön.
Nach dem Frühstück liefen wir die Michigan Avenue runter und schauten uns verschiedene Gebäude an. In einem waren zum Beispiel Steinstücke von anderen Gebäuden und Mauern, wie von der Oper in Sydney oder der Berliner Mauer, eingerahmt. Nach einer Weile kamen wir am Hancock Building an. Dort sind wir mit dem Aufzug hochgefahren und waren auf der Aussichtsplattform im 94. Stockwerk. Von dort konnte man alles überblicken. Zur östlichen Seite lag der See, auf dem die zerbrochenen Eisplatten irgendwie an den Nordpol erinnerten. Im Norden lag ein Teil der Stadt und der schneebedeckte Strand. Westlich konnte man im Hintergrund den Flughafen, eine einzige riesige weiße Fläche, erahnen. Downtown Chicago lag auf der südlichen Seite. Es ist echt der Hammer wie groß Chicago ist und wie viele Wolkenkratzer es gibt.
Nach dem Mittagessen bei der Cheesecake Factoy waren wir bei American Girl, einem berühmten Puppenladen und haben danach im Hotel ausgecheckt und unser Gepäck zur Bewachung abgegeben. Unsere letzte Tour ging dann zu Marshall Field, einem bekannten Kaufhaus.

Auf dem Weg zum Bahnhof holten wir unser Gepäck ab. Der Hotelpage grinste und überreichte uns die Sachen mit den Worten 'Vier Gepäckstücke und ein Käsekuchen. Ich konnte der Verlockung, ihn zu essen, so grade widerstehen!'.
Der Bahnhof war super überfüllt. Wir mussten uns wieder in so einer Art Wartebereich aufhalten und ich hatte grade genug Platz, um zu stehen. Warteschlangen schlängelten sich zwischen den Sitzreihen hindurch und keiner wusste, welche Schlange auf was wartete.
Letztendlich war Boarding und ich versuchte so schnell wie möglich in den Zug zu steigen, da das Gleis schon wieder so unheimlich düster war und die Züge laut zischten und Dampf verteilten.
Endlich auf meinem Platz angekommen zog ich die Ärmel meines langärmligen Shirts mit einem Ruck runter, da mir kalt war. Aus einem mir unerfindlichen Grund hatte sich der Stoff allerdings am Ellbogen mit einer der Schürfwunden, die ich von Pump It Up davongetragen hatte, verfangen und als ich dann die Ärmel runterzog, riss ich die Kruste mit ab und es fing an zu bluten. Zum Glück hatte eine Mitfahrerin ein Pflaster.
Der Sonnenuntergang war wundervoll und als ich das nächste Mal die Augen aufmachte, waren wir schon in Champaign. Zum Abendessen aßen wir in einem koreanischen Restaurant, in dem ich lernte, mit Stäbchen zu essen. Zuerst fing meine Hand immer an zu krampfen, doch später ging es besser und ich benutzte meine Gabel an diesem Abend nicht einmal. Zur Vorspeise gab es Sushi, die von weißem Sand umgeben wurde, den die Kellnerin anzündete und der daraufhin sofort in Flammen aufging. So etwas habe ich noch nie gesehen!


Abends gingen wir ins Kino. Es lief Frozen (Die Eiskönigin), der neue Film von Disney, der von einer furchtlosen Prinzessin handelt, die sich mit einem abenteuerlustigen Mann, seinem Rentier und einem herzerwärmenden Schneemann auf die Reise macht, um ihre entfremdete Schwester zu finden, die das Königreich mit ihren aus der Kontrolle geratenen Fähigkeiten in ewigen Winter versetzt hat. Der Film ist großartig! Der Soundtrack, die Figuren, die Geschichte und die Botschaft, die der Film vermittelt, sind so liebevoll zusammengestellt, da geht einem das Herz auf. Und das kommt von mir, Action-Film-Liebhaberin. Wenn es geht, dann schaut euch auf jeden Fall die Version mit den englischen Originalstimmen an. Ich habe den deutschen Trailer gesehen und musste nur mit dem Kopf schütteln.

Samstagmorgen ging es zu einem lokalen Cafe zum Brunchen und danach zur University of Illinois, auf der uns Lizanne herumgeführt hat. Der Schnee war am Rand der Straßen aufgehäuft und die Hügel waren größer als ich! Das Unigelände erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 2 mal 4 Meilen, was riesengroß ist. Später kamen wir zum Basketball-Stadium, das aussah, wie ein riesiges Ufo. Dort fand ein Spiel zwischen Illinois und Penn State statt. Es war ganz okay. Zwischendurch geriet ein Spieler mit einem anderen in einen Kampf und daraufhin wurde der eine vom Spielfeld verwiesen. Achja, und Illinois hat gewonnen. Wieder zuhause haben wir unsere Sachen gepackt und haben uns verabschiedet, da ein starker Schneesturm mit Temperaturen von unter -30 Grad für den nächsten Tag angekündigt war. Lizanne fuhr uns nach Hause. Zum Abendessen hielten wir bei Cracker Barrel und gegen elf Uhr kam ich zuhause an.

Die letzten Tage habe ich hauptsächlich rumgegammelt. Am Montag war ich bei Celina und wir haben Filme geguckt und Mario Kart gespielt. Gestern waren wir alle bei Stephanie und haben Cards Against Humanity gespielt. Dabei gibt es schwarze und weiße Karten. Auf schwarzen Karten steht immer eine Frage, die ein Spieler laut vorliest und dann müssen die anderen Spieler mit einer ihrer weißen Karten die Frage beantworten. Daraus entstehen immer sehr witzige Zusammenhänge.

Morgen, habe ich gehört, soll tatsächlich die Schule mal wieder anfangen (hihi). Ich freue mich eigentlich schon darauf, denn ich werde komplett neue Fächer und Lehrer bekommen. Da kann man bestimmt noch mal mehr Leute kennenlernen!


Machts gut und bis bald,
Leonie
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