Samstag, 31. August 2013

Just for Fun

But I fall for you, I'll never recover
(Maroon 5 - Love Somebody)

Hallo aus Mt. Juliet!

Hier bei mir ist grade vollkommene Wochenendstimmung. Da am Montag Labor Day und damit schulfrei ist, fühlt es sich gleich doppelt gut an.
Am Donnerstag war ich mit Emily und Kristin, zwei Freundinnen von der Kirche, am Pool, den unsere Nachbarschaft nutzen darf. Hier gibt es die Common Area, wo es zwei Pool, Tennisplätze, eine große Wiese und einen Spielplatz gibt. Sie haben mich abgeholt und dann sind wir durch die brühende Hitze die Straße runtergelaufen. Es waren ungefähr 35 Grad Celsius! Angekommen sind wir auch gleich in Wasser gegangen und haben uns abgekühlt. Es war total cool, weil wir den Pool die meiste Zeit ganz für uns hatten. Später kam eine Mama mit ihren beiden Söhnen. Wir haben versucht zu schätzen: 5 und 7 Jahre alt. Emily, Kristin und ich wollten grade um die Wette schwimmen, als die Jungs uns mit ihren Wasserpistolen attackiert haben. Daraufhin haben wir mit ihnen gespielt und sie wollten am Ende gar nicht mehr nach Hause. Als ihre Mutter sie dann doch noch irgendwie vom Gelände gezogen bekommen hatte, sind wir gegeneinander geschwommen. Beim Brustschwimmen war ich nur knapp hinter Kristin und beim Rücken hab ich kläglich versagt und bin 10 Minuten später als die Anderen ins Ziel gekommen. Seit wann kann ich nicht mehr Rückenschwimmen?
Als Zwischenmahlzeit gab es Lemon-Lime-Tortilla-Chips und Cracker mit Erdnussbutter. Danach haben wir ein paar Fotos gemacht, haben uns fertig gemacht und sind auf den Spielplatz nebenan. Es ist gut, Freundinnen zu haben, die Spielplätze genauso lieben, wie ich!
Abends hab ich nur noch Haare gewaschen und bin schlafen gegangen.

Am Freitagmorgen stand ich mit Freunden im Flur und sie haben mich dann noch ein paar anderen Leuten vorgestellt. Am Ende meinte einer der Jungen zu mir: Hey, I like your eyes! Und ich wollte schon so antworten: Oh, thank you! Aber er meinte dann: I want to pull them out of your face! Ja, es gibt schon komische Leute hier. Wir haben in meiner ersten Stunde Nutrition and Food Brownies gebacken. Meine Game-Programming Lehrerin war nicht da, sodass ich mit Riley und Joey den ganzen zweiten Blog verpennen konnte. In US-Government durften wir in der ersten Viertelstunde für den Test lernen. Danach beim Lunch hat uns Jordan abgefragt. Er meinte nur so: 'Leute was ist das hier? Deutsche Austauschschüler wissen ja besser Bescheid als ihr!'. Als wir den Test dann später geschrieben haben, hab ich auch gemerkt, warum die Anderen nicht gelernt haben: Es wäre nicht nötig gewesen. Wir mussten die einzelnen Abschnitte der Bill of Rights in die richtige Reihenfolge bringen und ein paar Definitionen die richtigen Wörter zuordnen. Keine Definitionen aufschreiben, keine Abschnitte der Bill of Rights aufschreiben. So lässt es sich leben.

Ich habe allerdings beschlossen, dass ich den ACT-Test schreiben werde. Als ich am Donnerstag bei meiner Beratungslehrerin war, hat sie mir angeboten daran teilzunehmen. Der ACT-Test (American College Test) ist ein Leistungstest, den die Schüler der 11. und 12. Jahrgangsstufe schreiben können, um am College angenommen zu werden. Man kann ihn theoretisch schon als Junior schreiben und dann als Senior nur noch chillen, aber viele schreiben ihn als Senior nochmal um eine bessere Punktzahl zu bekommen. Eine hohe Punktzahl ist wichtig um ein Stipendium zu bekommen, denn aufs College zu gehen kostet sehr viel Geld. Ich schreibe den Test nur so zu Spaß, um zu sehen wie ich im Vergleich mit den Anderen abschneide und um ein in den USA allgemeingültiges Diploma zu bekommen. Ich denke es ist nur positiv, wenn man in seinen Unterlagen einen anerkannten High-School-Abschluss hat. Man darf sich aussuchen, wann man den Test schreibt. Es gibt ab September jeden Monat einen Samstag, wo der Test dann in der Schule durchgeführt wird. Ich denke, ich schreibe ihn im Dezember.

Gestern Abend war das erste Home-Football-Game. Ich bin mit meinem Gastvater Jerry hingefahren und er hat mir versucht die Regeln zu erklären. Ich hab nichts verstanden. Zwischendurch waren Riley und ihr Freund da und wir haben ein bisschen gequatscht und Fotos gemacht. Nach dem Spiel sind alle Jugendlichen zur Kirche gefahren um dort abzuhängen. Wir waren über 100 Leute! In der Sporthalle konnte man Volleyball und Basketball spielen und im Jugendraum stand ein Kicker (Lustigerweise heißt Tischfußball hier Fussball). Der Abend war so cool! Ich saß, auch wenn es dieses ganze Angebot gab, zwar eigentlich die ganze Zeit nur mit meinen Freunden und Freundinnen auf den Sofas und hab gequatscht. Sie haben versucht meinen Namen deutsch auszusprechen, aber es hat nicht funktioniert, was ich ihnen nicht übel nehme oder so. Ich sag immer, sie können es ruhig amerikanisch ausprechen, aber sie geben nie auf. Zum Ende hin haben die zwei Jungs, die neben mir saßen, versucht mich, da ich in der Mitte saß, einzuquetschen. Daraufhin hab ich angefangen den einen zu kitzeln. Aus Versehen hat er sich dann auf meinen Handrücken, mit dem ich mich abgestützt habe, gesetzt. Im ersten Moment dachte ich: Okay, das wars mit meiner Hand. Aber wir haben es direkt gekühlt und als ich heute morgen aufgestanden bin, war alles wieder gut.

Jetzt gleich gehe ich ein paar Bahnen im Pool schwimmen und danach in den Park mit Stephanie zum Fotos machen!

Love y'all,
Leonie
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Mittwoch, 28. August 2013

Hangig out in Downtown

Let's take a trip to wonderland, we can just tune this fire tonight
(OneRepublic - Light It Up)

Soo,

ich meld mich mal wieder aus Mt. Juliet! Hier bahnt sich grade eine Hitzewelle an. Gestern hab ich mit meiner Gastmama Lori über das Wetter geredet und ich war mir nicht sicher was 'um die 100 Grad Fahrenheit' in Celsius sind. Sie meinte grob umgerechnet sind das 40 Grad Celsius. Ich meinte nur so 'Haha, solche Temperaturen gibt's vielleicht in Afrika!' und dachte 'Ok, sie hat sich verrechnet.'. Naja, ich hab dann gemerkt, dass sie sich nicht verrechnet hat...

Letzte Woche Donnerstag war das erste richtige Football-Game der High-School Mannschaft. Und das hat man daran gemerkt, dass einfach jeder drüber sprach und die Schule Party gemacht hat. In der Schule wurde eine sogenannte Pep-Ralley veranstaltet. Um ein Uhr fing die Band an, in den Gängen totalen Krach zu machen und alle Schüler sind rausgerannt und haben sich in der riesigen Sporthalle versammelt. Es war so voll darin! Wir haben uns nach den Jahrgangsstufen auf den Tribünen versammelt und dann haben die Cheerleader und das Dance-Team ein bisschen Show gemacht. Das Dance-Team ist mega talentiert. Ich werd mal sehen, ob ich da noch mitmachen kann...
Danach sind die Footballspieler eingelaufen. Es ist krass, wie die einfach gefeiert werden. Der Team-Kapitän hat versucht eine kleine Rede zu halten, aber es war ein bisschen zu laut um zu verstehen was er sagen wollte.
Als die Football-Spieler sich hingesetzt hatten, wurde für jeden Jahrgang ein Lied angespielt und die Schüler mussten das dann weitersingen. Wir, die Seniors, hatten 'Party in the USA' und was soll ich sagen, wir haben es gerockt! Danach wurde quazi ein Gewinner-Jahrgang für das beste Stimmungmachen/Weitersingen/Feiern gekürt. Die Seniors haben natürlich gewonnen!

Nashville bei Nacht
Abends bin ich mit Freunden nach Nashville gefahren. Es ist einfach so cool, dass hier jeder Jugendliche sein eigenes Auto hat und auch fahren darf wohin er will und wann! Nichts von wegen 'Wann kommt denn der nächste Zug?'. Ich glaube man fühlt sich viel freier und unabhängiger. Wir haben uns zuerst an unserer Kirche getroffen und dann Fahrgemeinschaften gebildet. Alleine die Fahrt war schon eine Party für sich. In Nashville angekommen (wir waren vor den Jungs da, ha!) sind wir in eine Kirche gegangen, wo eine College Band gespielt hat. Die Songtexte waren auf zwei großen Bildschirmen abgebildet. Es war wie ein Konzert und ich kann gar nicht sagen, wie cool ich es finde, dass der Glaube und die Musik hier so stark verbunden sind.

Am Freitagabend war ich mit meiner Gastfamilie Lebensmittel einkaufen, weil ich am Samstag einen 'deutschen Brunch' für meine Freundinnen vorbereiten wollte. Dabei hab ich verschiedene Dinge festgestellt: Gesundes Essen ist ziemlich teuer. Amerikaner kennen keine Remoulade. Bei Aldi gibt es tatsächlich Körnerbrot. Und das Beste: Dort gibt es auch deutsche Schokolade!
Meine Freundin Stephanie ist dann zu mir gekommen und hat bei mir geschlafen. Am nächsten Morgen sind wir schon um sieben Uhr aufgestanden und haben angefangen Brötchen zu backen. Ich hatte aus Deutschland zwei Brotbackmischungen mitgebracht und eine davon haben wir dann benutzt. In der Zeit, in der der Teig gegangen ist, haben wir das Haus mit ein paar deutschen Fähnchen dekoriert und ein Schild 'German Brunch' an die Haustür gehangen. Später beim Belegen der Brote und Brötchen hat meine Gastmama Lori auch noch mitgeholfen. Zum Schluss hab ich noch Rührei gemacht, richtig schön mit Sahne, Speck, Schnittlauch und allem drum und dran! Um elf Uhr sind dann die anderen Mädels gekommen. Sie fanden es glaub ich lecker...
Insgesamt gab es also Erdbeer-Smoothie, Orangensaft, Kakao, Müsli mit Früchten, selbstgebackene Brötchen mit Tomaten und Mozzarella, belegte Körnerbrote mit Lachs und Frischkäse/Leberwurst/Salami/Käse, Rührei mit Speck und Schnittlauch und Croissants mit Marmelade. Nachdem wir alle fertig gefrühstückt hatten, sind wir rausgegangen und haben Fotos gemacht. Am Anfang hab ich die Mädels in der Gruppe fotographiert. Danach hat sich jeder eine eigene coole Szene ausgedacht. Insgesamt waren wir allerdings nicht so lange draußen, weil es ihnen irgendwann zu warm wurde.
Ich hab ein bisschen das Gefühl, Amerikaner sind aus Zucker. Wenn es warm wird, fängt direkt alles an zu schmilzen und wenn es regnet geht sowieso schon gar nichts mehr! Man darf nur nicht vergessen: Zucker ist süß...
Am Abend war ich bei meiner Freundin Sarah. Sie hatte ein paar Jungs und Mädels zu sich nach Hause eingeladen. Während unsere Cupcakes im Ofen waren, waren wir im Pool. Der hatte warmes Wasser und Sarah hat erzählt, dass sie dort manchmal Filme gucken (was in der Nacht mit kaltem Wasser ungemütlich wäre). Das ist einfach so cool! Stellt euch vor ihr liegt in einer warmen Sommernacht mit euren Freunden auf einer Luftmatraze im Pool und schaut einen Film! Vielleicht machen wir das bald mal!
Irgendwann sind wir wieder reingegangen, haben uns auf das Sofa gechillt und Cupcakes gegessen. Als wir damit fertig waren, haben wir so ein Spiel gespielt, wo die Namen getauscht werden und die Mädchen versuchen müssen vier Mädchen nebeneinander zu setzen und die Jungs das gleiche mit vier Jungs versuchen, indem man einen Namen aufruft (da die Namen vertauscht sind, ist es gar nicht so einfach). Später haben wir das Licht im ganzen Haus ausgeschaltet, einer der Jungs hat Klavier gespielt und wir sind im Haus umhergegeistert.
Wenn man sich ein komplett dunkles Haus vorstellt, aus dem Klaviermusik erklingt und wo man immer mal wieder Lichtkegel von Taschenlampen sieht, dann hat man ungefähr die Szene, auf die zwei Freunde, die etwas später kamen, gestoßen sind. Als sie den Schreck überwunden hatten, sind sie sind nochmal in den Pool gegangen und ich bin mitgekommen. Einer der beiden kommt aus Florida, ist Surfer, ist in der Zeit, in der ich dort Urlaub mache fast am selben Ort und hat angeboten es mir beizubringen. Da werden doch gleich mehrere Träume wahr!
Als ich wieder zuhause war, bin ich nur noch komplett erledigt ins Bett gefallen.

Am nächsten Morgen ging es wieder in die Kirche. Dort gab es wie immer am Anfang die Sunday-Classes. Bisher war ich immer bei der für die 10. und 11. Klässler, aber ich hab jetzt in die Senior-Class gewechselt, weil dort die meisten meiner Freunde sind. Nach dem Gottesdienst sind wir schnell nach Hause gefahren, weil ich von meiner Freundin Loren und ihrer Mama zum Shoppen in Nashville abgeholt wurde. Man merkt ziemlich schnell, dass Nashville die Stadt der Live-Country-Musik und der Cowboy-Boots ist. Überall aus den Restaurants hörte man verschiedene Bands spielen und jedes zweite Geschäft verkaufte Cowboy-Boots! Zuerst sind wir auf dem Broadway Essen gegangen. Ich habe ein typisch texanisch-mexikanisches Essen gegessen: Fajita. Das besteht aus Tortillas die man sich dann selbst mit Gemüse, Fleisch, Reis und Soße belegen kann. Die Treppe in dem Restaurant war im Klavier-Style. Jede Stufe hat einen Ton gespielt wenn man auf ihr stand.
Danach sind wir zum Candy-Shop gegangen. Es war glaub ich der Beste, in dem ich je war und für Kinder sowieso ein Paradies. An der Wand hingen große Säulen mit Fruchtgummis und Jelly-Beans. Auf der anderen Seite konnte man sich seinen Karamell-Apfel mit Krokant frisch zubereiten lassen. Im hinteren Teil wurden Pralinen und Schokolade verkauft. Ich habe mir ein Reese's in groß gegönnt. Reese's sind Peanut Butter Cups (Erdnussbutter mit Schokolade drumherum). Normalerweise haben sie nur einen Durchmesser von 5 Zentimetern. Dort waren sie handgroß (Naja, fast).
Wir waren auch beim Hard-Rock-Café und ich hab mir einen Pulli gekauft. Außerdem waren wir in jedem Cowboy-Boots-Shop, weil wir welche für mich finden wollten, die nicht mein komplettes Budget sprengen. Auf dem Heimweg hab ich fast geschlafen. Ich war so unglaublich müde!

Am Montag in der Schule war ich dafür dann zur Abwechslung ausgeschlafen. In Nutrition and Food haben wir einen Test  über Measuring Sizes geschrieben. Hab ihn heute zurückbekommen: 100%! In Mathe hat unser Lehrer uns gesagt, wie wir im Moment stehen: 103%! Ich weiß auch nicht, woher diese drei Prozent kommen. Wenn das mal so gut in Deutschland weitergeht, haha!
Am Montagabend war ich mit zwei Freunden in Nashville. Zuerst waren wir in verschiedenen Parks und danach haben wir in einem thailändischen Restaurant Abend gegessen. Inzwischen war es dann schon dunkel und die beiden sind mit mir auf einen Berg gefahren, von wo man die Skyline von Nashville sehen konnte. Two words: Just amazing! Auf dem Rückweg haben wir über Musik geredet. Wir standen zwar schon bei mir vor der Haustür, aber ich wollte noch wissen, ob sie Ai Se Eu Te Pego kennen. Als ich es angemacht hab, ist der eine ausgestiegen und hat im Scheinwerferlicht des Autos angefangen zu tanzen. Es war SO cool!

Gestern war ich mit meiner Freundin Stephanie draußen und wir haben Fotos gemacht. Obwohl die Mücken genervt haben, hatten wir Spaß.
Morgen gehe ich mit Kristen und Emily, die ich von der Kirche kenne, das erste Mal zum öffentlichen Pool, den wir hier in der Nachbarschaft haben!

 Bis bald,
Leonie
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Dienstag, 20. August 2013

Front of Stage

You can feel the light start to tremble
(OneRepublic - If I Lose Myself)

Hi ihr!
Ich war am Sonntag auf dem OneRepublic-Konzert und es war der Hammer!

Jessie, Stephanie und ich in der Mitte
Letzte Woche auf dem Sleepover hab ich mit Stephanie über Musik geredet. Es war ungefähr so:

Sie: Was hörst du so?
Ich: Hm, ich liebe OneRepublic und...
Sie: Willst du mit zu deren Konzert kommen?
Ich: Seriously??? Yeeeeaaaah!
Sie: Ja, das ist nächste Woche, meine Mutter arbeitet da, also müssen wir nichts bezahlen und wir können uns vor den anderen in die erste Reihe stellen.
Ich: (Hier sollte ich eigentlich antworten, aber ich bin leider ausgeflippt...)

Gesagt, getan. Vorgestern hat sie mich dann zuhause abgeholt und wir sind mit Jessie in einen Außenbezirk von Nashville gefahren. Dort gibt's eine Freilichtbühne names The Woods Amphitheater at Fontanel (Ich hab mal den Link hinterlegt, dann könnt ihr euch dort Fotos angucken). Die Location war total schön, aber kleiner, als ich gedacht hatte. Wir durften durch den VIP-Eingang rein und den Vorbands beim üben zuschauen. Wir haben viele Fotos gemacht und irgendwann wurden dann alle Leute reingelassen und wir haben uns in der Mitte vor der Bühne platziert. Als erstes hat Serena Ryder gespielt. Sie war total gut! Sie hat echt Talent - stimmlich und unterhaltungsmäßig. Danach spielte eine Band von der ich den Namen vergessen habe, sie waren ganz gut.

Nachdem die Vorbands durch waren, wurde ein weißes Tuch vor der Bühne runter gelassen und um 21:01 Uhr hat OneRepublic mit dem Song Light It Up angefangen. Auf dem Tuch hat man die Schatten, die sich je nach Scheinwerfer verändert haben, gesehen. In der Mitte des Liedes ist das Tuch dann runtergefallen und es ging richtig los. Sie haben eine Mischung aus alten Hits und Songs vom neuen Album gespielt und ich fand die Auswahl perfekt. Da wir ganz vorne waren, konnte man alles super sehen! Sie hatten eine richtig gute Light-Show und Ryan Tedder ist so eine Person, deren Stimme sich nicht nur auf der CD gut anhört, sondern auch auf dem Konzert (dort erst recht!). Ich fand die Performance von I Lived am Besten. Am Ende wurde ganz viel Konfetti in die Luft gesprüht. Es war amazing!!
Was mir aufgefallen ist, die Musiker auf amerikanischen Konzerten erzählen viel mehr Geschichten zu den Liedern. Aber vielleicht waren Serena Ryder und OneRepublic auch einfach nur außergewöhnlich.

Am Montag musste ich nach 5 Stunden Schlaf leider trotzdem in die Schule... Heute war ein Meeting für alle Seniors in der Aula. Dort ging es um Colleges, Scholarships und die ACT-Tests (sowas wie Zentralabitur?). Es war zwar für mich uninteressant, aber dort hat man mal alle Seniors zusammen gesehen. Bisher kannte ich ja nur die, die auch in meinen Kursen sind. Außerdem hat der Direktor gesprochen. Er hat eine total komische Stimme, ich hab ihn nicht verstanden und sogar die anderen meinten, dass sie nichts verstanden haben. Der School Spirit ist unglaublich! Ein Beispiel ist der Mount-Juliet-High-School-Schlachtruf am Ende von jedem Meeting.
Mathe war witzig, dort musste ich dann mal in so einem Spiel zeigen, dass die Deutschen Mathe können und ich hab niemanden enttäuscht! Es ist aber irgendwie ein komisches Gefühl, eine ganze Nation zu vertreten, wenn man es so sieht.
Ich muss sagen: Nach dem Essen ist mir total oft schlecht in den letzten paar Tagen. Ich denke mal das sich der Körper jetzt so langsam auf das neue Essen umstellt und es ist echt nervig.

Achja, ich wollte auch noch was zur Schule sagen:
In der letzten Zeit hab ich gemerkt, was ich für ein schlechtes Licht auf meine High School geworfen habe. So was von wegen 'Nicht, dass nicht jeder schläft in meiner Mathe Klasse, sondern dass die anderen wenigstens reagieren wenn man sie anspricht' zum Beispiel.
Die Mount Juliet High School wurde zur besten öffentlichen Schule in Tennessee gekürt und ich bin mir zu 100 Prozent sicher, nicht ohne Grund. Hier gibt es eine super Ausstattung an Computern, Beamern und allem technischen Zeug. Außerdem ist das Angebot an Clubs und Sport Teams riesengroß. Wir haben 2 Sporthallen, 2 Footballfelder, 6 Tennisplätze, 2 Baseballfelder und ein Fußballfeld. Was ich so von wegen Vorbereitung auf die spätere Laufbahn mitkriege ist viel besser als in Deutschland (und in Deutschland werden wir schon super vorbereitet). Allgemein ist alles super organisiert und wenn man Hilfe braucht, stehen einem immer viele Leute zur Seite.
Der Grund dafür, dass ich im Moment so entspannte Schultage habe, ist, dass ich wählen durfte was ich will und deshalb zum Beispiel kein Englisch, wo man auch hier Bücher liest und analysiert, genommen habe. Die anderen Schüler haben sehr genaue Vorschriften, welche Fächer sie belegen müssen. Auch hier werden zentrale Abschlussprüfungen geschrieben. Außerdem hab ich so mit die 4 chilligsten Lehrer abbekommen. Man muss bedenken, dass es in Amerika keine unterschiedlichen Schulen gibt wie Gymnasium, Realschule, Hauptschule. Das heißt die Lehrer müssen gezielter auf Schüler eingehen und das ist auch der Grund dafür, dass es zum Beispiel unterschiedlich schwere Mathekurse gibt. Und ich bin anscheinend in einem der Leichteren gelandet. Es mag sein, dass die schwersten Kurse auch nicht das deutsche Lernniveau eines Leistungskurses haben, aber ich hab mich auch in Deutschland immer schon gefragt, wofür man die Sachen aus dem Mathe-LK braucht. Nur wenn man Lehrer werden will und das wieder der nächsten Generation beibringt. Das dreht sich also irgendwie wie blöd im Kreis.
Das Tolle hier ist, dass viel, viel, viel mehr Wert auf andere Fähigkeiten gelegt wird. Zum Beispiel gibt es einen Broadcasting-Kurs. Die drehen jeden morgen eine 10 Minuten lange Nachrichtensendung über Wetter, Sport-News, US-News und School-Announcements. Wenn ihr euch das mal anschauen, wollt könnt ihr das hier. Ich finde, dass sie das voll professionell machen.


Das wars erstmal von mir.
Bis bald,
Leonie
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Samstag, 17. August 2013

Tennessee's Biggest Fair

Lights will guide you home
(Coldplay - Fix You)

Hallo!

Heute berichte ich über die Ereignisse der letzten Woche. Mir geht es supi und ich hab coole Sachen erlebt.
Also am letzten Wochenende hat meine Familie eine kleine Willkommensparty veranstaltet. Es waren zwar viele da, die ich schon kannte, aber auch neue Leute, wie zum Beispiel unsere Nachbarn. Loren ist in meinem Alter und wir haben uns super verstanden! Ich hatte noch Stephanie eingeladen, die ich aus der Kirche und vom Sleepover kannte. Die anderen Mädels konnten leider nicht, weil sie an einem Video gearbeitet haben, was bis Sonntag fertig sein musste. Es waren auch viele Erwachsene und viele von Ashleys Freundinnen da, weil das hier meistens so ist, dass die Eltern und die Kinder jeweils miteinander befreundet sind.
Es gab ein Buffet und Jerry, mein Gastvater, hat auf dem Grill Fleisch für Burger gegrillt. Als Nachtisch gab es warme Brownies mit Vanilleeis und Schoko-Erdbeeren.
In der Dunkelheit sind wir in den Garten gegangen und haben Glühwürmchen beobachtet und versucht zu fangen. Ich find es voll schade, dass wir die in Deutschland nicht haben.
Irgendwann als wir drinnen saßen kamen wir zum Thema Waffen. Ich hatte in dem Moment total vergessen, dass es in Amerika für fast jeden erlaubt ist Waffen aller Art mit sich herum zu tragen oder zuhause zu haben. Naja, und dann hat meine Familie mir ihre Waffen präsentiert... Ich fühlte mich sowasvon unwohl. Ich hab vollkommenen Respekt vor Waffen. Also in Action-Filmen - kein Problem. Aber in der Realität, bei Polizisten ok, aber bei normalen Leuten niemals. Selbst Loren hat ein Gewehr. Was funktioniert. Meine Familie hat zwar meine Reaktion respektiert, aber ich musste danach erstmal schlafen um mich mit dem Gedanken anzufreunden (Naja, anfreunden kann man das auch nicht wirklich nennen). Ich hab sie gefragt, ob sie echt denken, sich mit der im Safe dreitausendfach gesicherten Waffe im Notfall verteidigen zu können. Die Antwort war: Ja natürlich.
Ein beliebtes Hobby ist auch seine Schießfähigkeiten trainieren zu gehen. Ich komme immernoch nicht richtig drauf klar.
Als alle wieder zuhause waren, hab ich noch mit Loren geschrieben und sie meinte dann so ob ich nicht noch rüberkommen möchte. Also bin ich dann zu ihr nach Hause und wir haben Sing Star und Just Dance gspielt. It was so much fun! Wir waren bis drei Uhr wach und haben über Gott und die Welt geredet.
Um acht Uhr sind wir aufgestanden, denn ich geh ja zur Kirche. Dort war ich dann ziemlich müde, aber da es so kalt war wie immer wurde ich wach gehalten. Trotzdem liebe ich die Kirche. Die Gemeinschaft ist so stark und die Jugendlichen haben mich offen und warm aufgenommen!
Zum Lunch waren wir mit Jerrys Bruder und Ashleys Cousine (die Geburtstag hatte) verabredet. Leider war Ashley krank und musste zuhause bleiben. Wir waren in einem Burger-Haus. Es war total lecker und ich mag Jerrys Bruder voll, der ist total witzig und verarscht einen ungefähr immer.
Abends waren wir wieder in der Kirche, denn da haben alle Leute, die auf einem Mission-Trip waren von ihren Reisen berichtet. Mission-Trips gehen meistens in ärmere Länder oder Stadtteile und dort hilft man dann den Leuten, die dort leben. Außerdem gibt man den Glauben weiter.
Ein Mission-Trip, wo die meisten meiner Freunde mit waren, ging in die Dominikanische Republik. An dem Abend haben wir ein Video gesehen, was die Mädels zusammengeschnitten haben. Danach waren alle auf der Bühne und haben erzählt, warum sie auf Mission-Trip gegangen sind und was sie bewegt hat. Ich kann gar nicht ausdrücken wie gerne ich mit ihnen auf diese Reise gegangen wäre. Wenn ich zurück in Deutschland bin, organisiere ich einen Mission-Trip mit meiner Kirche zuhause.

In der Woche war ich in der Schule (HAHA!). Ich brauch eigentlich nur Papier und Bleistift mitnehmen. Es wird zunehmend chilliger. In Nutrition and Food machen wir Kartoffelecken oder Hot Dogs und gucken in der Zwischenzeit den Film Ratatouille. In Game Programming esse ich dann immer die Sachen aus meinem ersten Blog. In US-Government haben wir unsere eigene Regierung zusammengestellt. Das hat Spaß gemacht! In der Mittagspause sitze ich entweder bei Leuten aus der Kirche oder bei einer Freundin aus US-Government und den Leuten, die ich über sie kennengelernt habe. Ich bring mir immer Lunch von zuhause mit, weil man hier zu lange warten muss und die Pause eh schon nur 15 Minuten lang ist und weil es nicht so lecker ist (sagt jeder). In Mathe langweile ich mich ein bisschen, aber ich komm sonst nicht so oft dazu Musik zu hören oder zu schlafen, also ist es ganz praktisch...
Es gab ein paar Highlights:
In Game Programming hat meine Lehrerin (die auch Journalism unterrichtet) mir von einer anderen deutschen Austauschschülerin erzählt. Gestern haben wir sie zu unserem Raum bestellt (hier hat jeder Lehrer ein Telefon im Raum hängen, wo auch öfters mal angerufen wird, wenn ein Schüler zum Guardian's Office kommen soll) damit wir uns kennenlernen können. Es tat total gut mal wieder Deutsch zu reden, aber wir waren uns einig, dass es total komisch war!

Auf der Fair konnte man sich T-Shirts designen lassen!
In US-Government hab ich meine ersten Pop-Tarts (So eine Art Gepäck mit Zuckerguss, glaub ich) gegessen. Sie waren sehr entgeistert, dass es die in Deutschland nicht gibt. Wir essen gesund, hab ich gesagt.
In Mathe hab ich meinen Kopf auf den Tisch gelegt und die Augen geschlossen, weil wir nichts gemacht haben. Plötzlich höre ich wie alle lachen und als ich meinen Kopf hebe gucken mich alle an. Das Problem ist, dass ich nie höre wenn mich jemand anspricht, da sie Leonie anders ausprechen. An der Tür stand ein Mädchen und der Lehrer redete mit mir, aber ich verstand kein Wort und machte nur ein fragendes 'Hmmmm?'. Ich bin dann aufgestanden und rausgegangen und dort habe ich dann erfahren, dass ich jetzt interviewt werden würde für die Schulzeitschrift oder irgendwie sowas. Man, das war so peinlich... (Nicht, dass nicht jeder schläft in meiner Mathe Klasse, sondern dass die anderen wenigstens reagieren wenn man sie anspricht^^)!!

Gestern war ich mit Loren auf der Wilson County Fair, der größten Fair in Tennessee. Eine Fair ist sowas wie Stadtfest und Kirmes zusammen. Es war sehr country-mäßig! Es gab eine Truck-Show und Western-Reiten. An Essen gab es alles was es auf einer deutschen Kirmes auch gibt und zusätzlich noch verschiedene, mega leckere Spezialitäten aus der Gegend. Zum Beispiel Funnelcake, der ähnlich wie Pfannkuchen schmeckt. Ich weiß ich werd fett. Aber abnehmen kann ich immer noch zuhause wo es die ganzen leckeren Sachen nicht gibt. Wir waren auf vielen Achterbahnen und diesen Sachen und erst so gegen ein Uhr zuhause. Es war super! Als Loren mich zuhause abgesetzt hat, hat sie mich gefragt, ob ich mit ihnen in den Frühlingsferien mit nach Florida kommen möchte. Jerry hat schon ja gesagt. Er meinte nur man muss ein bisschen Papierkram ausfüllen, weil ich dann mit einer anderen als meiner Gastfamilie wegfahren werde.

Heute war ich mit der Family in Downtown Nashville. Ich hab jetzt verstanden, dass 'Downtown' nicht irgendein niederer Stadtteil ist (so wie ich dachte), sondern sowas wie die Innenstadt. Warum es Downtown heißt, weiß auch keiner. Dort waren wir in einem International Food Market, der aber besser klingt, als er war. Das war so ein Geschäft wo asiatische Leute Gemüse, Obst, Fleisch und ihre Gewürze und so anbieten... Danach waren wir in einem European Market. Dort gab es Spätzle, Gulasch-Saucenmischung von Knorr und Milkaschokolade! Zum Lunch haben wir in einem Deutsch-Amerikanischen Restaurant gegessen. Es war mehr amerikanisch als deutsch...
Außerdem waren wir beim Stadium der Tennessee Titans. Leider kann man das nur unter der Woche besichtigen. Von außen konnte man aber auch schon viel sehen, weil das Stadium auf den beiden Längsseiten offen ist.

Ich hoffe euch geht es gut da drüben. Hab euch lieb!
Bis bald,
Leonie
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Samstag, 10. August 2013

The Sleepover

I like crazy, foolish, stupid party going wild
(Flo Rida - Wild Ones (feat. Sia))

Na?

Ich bin ein bisschen müde, aber ich möchte trotzdem über letzte Nacht berichten! Denn da fand ein von der Kirche organisierter Sleepover statt. Ich habe die Einladung letzte Woche an meinem ersten Tag in der Kirche bekommen. Ich hab mich schon gewundert, weil ich das Mädchen, wo der Sleepover stattfinden sollte, gar nicht kannte. Die letzten Tage wurde ich dann immer wieder von unterschiedlichen Mädels gefragt, ob ich komme. Irgendwann hab ich mich gewundert, warum das so viele sind. Ich dachte an so einen 'kleinen' Sleepover mit vielleicht 10 Leuten. Nein: der Sleepover war für alle B1-Girls. Das meint alle Mädchen, die in die High School gehen, also Grade 9-12!

Wir hatten Spaß, wie man sieht^^

Wir waren ungefähr 30 Leute und das Mädchen, wo wir geschlafen, war kein Mädchen, sondern eine Frau, die auch viel in der Kirche macht und deshalb ihr Haus zur Verfügung gestellt hat. Das Haus ist einfach unglaublich (das merkt man schon, wenn man liest '30 Leute')! Es hat was weiß ich wie viele Schlafräume und einen großen Keller mit Sofas, Tischtennisplatte, Billardtisch und Fernseher. Draußen gab es einen Wintergarten und da das Haus an einem Abhang steht, geht man eine Treppe runter zur Terrasse mit Pool! Das Haus war total schön (geschmackvoll?) eingerichtet. Es war die perfekte Unterkunft und wir alle sind ihr so dankbar, dass wir dort sein durften!!

Es gab Pizza zum Abendessen und danach sind wir schwimmen gegangen. Leider gewitterte es immer noch ab und zu, sodass wir nicht allzu lange im Wasser waren. Später haben wir viel erzählt. Zum Beispiel haben wir über die High School geredet, da die 9th Graders ja neu dort sind. Zum Beispiel was da für Probleme auf einen zukommen. Ich habe selten erlebt, dass man in einer Gruppe so offen reden kann. Außerdem haben wir so ein 'Große Schwester-Projekt' laufen. Das heißt jedes ältere Mädchen hat ein Freshman-Mädchen und kümmert sich ab dann um sie, hält Kontakt und schaut einfach, dass es ihr in dem High-School Jahr gut geht. Ich weiß aber leider noch nicht wer meine Schwester wird.
Morgens haben wir dann Erdbeeren, Ananas, Kuchen und Cookies gefrühstückt und leider war Jerry schon zu früh da um uns abzuholen.

Heute morgen hab ich gemerkt, dass ich, immer wenn ich zu den Leuten sage: 'Yeah, I love Mount Juliet', das auch wirklich so meine. Es super schön hier und ich liebe meine Familie und meine neuen Freunde und die Schule und die Kirche und alles. Hier ist alles sehr anders als in Deutschland. Und es ist alles komisch. Ich hab es schon total in mein Herz geschlossen. Die eine Woche, die ich hier bin, kommt mir viel länger vor. Immer wenn wir nach Hause kommen ist es wirklich nach Hause kommen. Kennt ihr das, wenn andere Leute sagen, dass euer Zuhause gut riecht, ihr selbst das aber nicht riechen könnt: Mein neues Zuhause riecht jetzt nicht mehr fremd.

Ich weiß, im Moment läuft die Bewerbungsphase für Austauschjahre 2014/2015. Wenn ihr die Chance habt, so ein Austauschjahr zu machen, dann macht es! Es war das Beste was mir je passiert ist. Ach was, wartet nicht, dass euch das passiert! Nehmt es selbst in die Hand!

Ich hab euch sehr lieb! Ich hoffe euch geht es in Deutschland auch so gut und ihr genießt noch die Ferien und den Urlaub.

Bis bald,
Leonie
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Donnerstag, 8. August 2013

State of Emergency

Crumble, tumble house of cards
(P!nk - Funhouse)

Hallo da drüben,

hier in Mount Juliet war es heute wirklich sehr sehr crazy! Ich habe das Wetter hier anders eingeschätzt, als es wirklich ist. Und zwar dachte ich, dass es an sich so ist, wie in Deutschland, nur noch kontinentaler, also wärmere Sommer, kältere Winter. In Wirklichkeit ist es hier eigentlich immer warm. Im Sommer ist 30 Grad normal und im Winter fällt höchstens 1mm Schnee. Das finde ich an sich schön. Und dann kam heute.

 
Wie ihr seht, gab es in der Nacht heftige Gewitter. Davon bin ich sogar zwischendurch aufgewacht, obwohl ich hier eigentlich immer tief und fest schlafe. Als ich um sechs Uhr aufstehen musste, wütete draußen vermutlich das schlimmste Gewitter was ich je erlebt habe. Ich hab zwar nichts gesehen weil die Jalousien runter waren, aber man hat es gehört. Man hat gehört wie die Blitze mit einem dermaßen lauten Knall eingeschlagen sind und danach kam der Donner. Beim ersten Knall bin ich total zusammengezuckt und wollte garnicht aufstehen, wenn schon das Wetter so düster ist. Naja, musste ich ja dann trotzdem, die Schule rief (HAHA!).

Um sieben wurden wir wie immer von der Mutter von Ashleys Freundin zum Bus gebracht (Das sind etwa 100 Meter, aber zu Fuß gehen wird hier wirklich überbewertet...). Es war total am schütten, vermutlich wie schon die ganze Nacht, aber es gewitterte nicht mehr. Auf dem Weg zur Schule haben wir eine Straße gesehen auf der das Wasser stand! Bis ich an der Schule war, dachte ich, alles sei normal (Gewitter ist jetzt nicht so ein großes Drama).

Als ich die Common Area, das Foyer der Schule wo man warten muss bis der Unterricht beginnt, betreten habe, wusste ich, irgendwas läuft schief. Normalerweise ist die Halle sowasvon überfüllt. An diesem Morgen hielten sich vielleicht 20 von 2000 Schülern dort auf. Ashley und ihre Freundinnen haben die ganze Zeit mit verschiedenen Elternteilen telefoniert, weil sie wieder nach Hause gefahren werden wollten. Warum sie nicht gleich dort geblieben sind weiß ich auch nicht. Es kam dann eine Durchsage, dass wir alle in die Cafeteria gehen sollten. Um neun Uhr sollten wir dann in den Unterricht. Im ersten Blog waren 6 Schüler. Es wurde dann durchgesagt, dass man wegen dem Ausnahmezustand abgeholt werden darf. Wir durften so kleine Kuscheltiere nähen. Ich hab einen Fisch genäht, bin aber leider noch nicht fertig geworden, ich hoffe ich kann den morgen noch mit Watte und Reis füllen. Im zweiten Blog durften wir wieder Spiele auf dem Computer spielen. Im dritten Blog konnten wir Sudokus lösen und später haben wir 2012 geguckt - Passte ja (HAHA!). Im vierten Blog waren dann nur noch Leute da, deren Sport nach der Schule stattfand. Dort saßen wir die ganze Zeit nur rum. Auf dem Rückweg wurden wir von einer Mutter von Ashleys Freundinnen abgeholt.

Ein bisschen Regen und hier dreht alles am Rad.
Ich freu mich auf den Winter.

Bis bald,
Leonie
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Mittwoch, 7. August 2013

You wanna dance?

Feel it start to permeate
(The Naked And Famous - Young Blood)

Hi ihr!

Mir geht's super hier und ich hab keineswegs Heimweh. Es ist ehr so, dass ich überglücklich bin dieses Austauschjahr zu machen und dabei bin Mount Juliet mehr und mehr kennenzulernen.

Am Wochenende waren Lori, Ashley und ich mit Freunden in West End Nashville, im Centennial Park. Wir saßen am Rand von so einem überdachten Platz. Dort haben wir eine Art Picknick gemacht. Es gab verschiedene Sorten Sandwiches und Limonade. Währenddessen fand so ein kleiner Tanzkurs über Foxtrott statt. Danach wurde von einer Band Live-Musik gespielt und sehr viele Leute haben auf dem Platz dazu getanzt. Irgendwann kam ein alter Mann zu mir und fragte ob ich tanzen möchte. Ich konnte ihn zum Glück abwimmeln! Später kam ein anderer Mann und fragte auch, wartete aber nicht auf meine Antwort sondern zog mich einfach auf die Tanzfläche. Und dann hat er mir noch nichtmal gezeigt wie dieser Tanz geht, sodass ich ein bisschen aufgeschmissen war. Mit dieser Geschichte werde ich jetzt immer aufgezogen!

Dort konnte man so Bällchen aus Eis kaufen, die dann mit Sirup übergossen wurden!
Am Sonntag waren wir um 9 Uhr in der Hermitage Church of the Nazarene. Vor dem Gottesdienst sind dort immer Sunday Classes. Das heißt man kommt mit den Leuten aus seiner Stufe zusammen und spricht über die Bibel oder so. Ich war bei den Sophomores (10th Grade) und bei den Juniors (11th Grade) die bilden zusammen eine Gruppe. Wir wussten noch nicht ob ich ein Junior oder Senior (12th Grade) sein werde. Da es das erste Treffen im neuen Schuljahr war, haben wir uns erst mal alle kennengelernt. Und zwar mussten wir unseren Namen, unser Lieblingstier und unsere Lieblingsfarbe nennen und danach jeweils drei Adjektive, die die Farbe und das Tier beschreiben. Versucht das mal auf Englisch! Ich hatte green (hopeful, powerful, color of the nature) und dog (friendly, lovely, happy). Sie meinten ich spreche gut Englisch (HAHA!). Amerikaner finden Deutsche toll. Warum auch immer.
Danach gab es einen Gottesdienst. So wie alles hier größer und höher und voller ist, war auch der Gottesdienst überdimensional in jeder Hinsicht. Die Lieder die wir gesungen haben wurden von einer Live-Band, einem Chor und Solo-Sängern begleitet und waren auf zwei großen Bildschirmen an der Wand zum Mitsingen. Die kennen hier auch das Lied 'Lord I Lift Your Name On High', wir haben es aber leider nicht gesungen.
Nach dem Singen wurde es sehr außergewöhnlich. Ein Mann sagte sehr ergriffen, er hat Gott gesehen, wie er mit in diesem Raum ist und auf uns herabschaut und uns begleitet. Danach kam zum ersten Mal der Pastor auf die Bühne und in diesem Moment sind sehr viele von den Jugendlichen aufgestanden und haben sich auf eine Bank vor der Bühne gekniet und geweint. Danach hat der Pastor sehr lange über die Schriftlesung gesprochen, das war vermutlich sowas wie die Predigt.
Nach dem Gottesdienst sind wir mit Freunden zum Restaurant gefahren um gemeinsam zu essen. Nach einer dreiviertel Stunde Warten haben wir beschlossen, dass das kacke ist und sind alle zu unterschiedlichen FastFood-Ketten aufgebrochen, haben was zu essen geholt und sind zu uns nach Hause gefahren und haben dann dort gemeinsam gegessen.
Nachmittags war Ashleys Cousine da, um mit Ashleys Freundinnen, Ashley und mir draußen Fotos machen zu gehen, da sie angehende Fotographin ist. Leider hab ich die Fotos aber noch nicht. Abends war in der Kirche ein großes Abendessen mit allen.

Am Montag war mein erster Schultag an der Mount Juliet High School. Fotos von der Schule findet ihr hier am Ende meines letzten Posts. Dieser Verlief aber etwas anders als normal, da ich erst mal angemeldet werden musste. Dafür haben wir lange gewartet, um dann zu erfahren, dass wir noch zu einem Health Center müssen um meine Gesundheit zu checken. Außerdem mussten wir ziemlich viel Papierkram ausfüllen. Jerry sagte, dass sie irgendwelche neuen Regel eingeführt haben müssen, da das ganze mit den anderen Austauschschülern, die sie vor mir schon hatten, viel schneller gegangen ist. Danach hab ich mit meinem Counselor (sowas wie die Beratungslehrer) geredet und sie sah kein Problem darin, dass ich ein Senior bin! Also werde ich Graduation und Prom und alles haben!!!
Außerdem durfte ich mir an Fächern alles aussuchen, was ich wollte, da es von der Schule für Austauschschüler keine Regeln gibt, was sie nehmen müssen und wir ihr gesagt haben, dass YFU auch keine Fächer vorschreibt (ich weiß nicht ob das wirklich stimmt). Ich habe dann Nutrition and Food (Ernährungswissenschaften), Game Programming, Dance und einen der Mathekurse gewählt. Hier ist es so, dass es tausend verschiedene Mathe Kurse gibt. Sie wollte mir zuerst was weiß ich was für einen andrehen, aber ich wollte in einen schwereren und hab nach dem schwersten gefragt. Den hab ich dann zwar nicht genommen, sondern einen zwei von zehn Stufen leichteren. Ich kann euch schon mal sagen: Ich hätte den schwersten nehmen sollen (was auch immer man hier unter schwer versteht).
Falls ihr euch schon gewundert habt: Ja, ich habe nur vier Fächer und ja, diese vier Fächer werde ich ab jetzt bis Dezember jeden Tag haben. Danach hab ich bis zum Sommer vier andere. Hier gibt es vier sogenannte Blogs von jeweils eineinhalb Stunden und im dritten Blog hat man zwischendurch 25 Minuten Lunch, je nachdem im wievielten Lunch man eingeteilt wurde.
Meine Schule hat mehr Schüler als erwartet und zwar 2000. Das liegt an der hohen Zahl der neuen Freshmen (9th Grade). Diese Stufe alleine hat 500 Schüler und meine Gastschwester Ashley ist einer von ihnen. Die Schule hat zwei große Eingänge, die genau gleich aussehen. Der Seiteneingang ist für die Schüler. Morgens wird man dort von den typischen gelben Schulbussen abgesetzt und um drei, wenn die Schule für alle Schüler endet, wieder abgeholt. Bis morgens der Unterricht anfängt wartet man in der Common Area, so was wie das Foyer. Den Haupteingang darf man nur nutzen, wenn man zur Schulleitung will.
Am Montag hatte ich dann den ganzen ersten Blog und die Hälfte vom zweiten verpasst. Nach einer kurzen Führung bin ich also zu Game Programming gegangen. In diesem Kurs sind nur Juniors und Seniors. Die Lehrerin ist total chillig. Man darf Musik hören und Sms schreiben und essen (im Computerraum!). Heute mussten wir die Spiele spielen, die der Kurs letztes Semester programmiert hat. Die sind echt gut! Achja, und jeder Lehrer hat seinen eigenen Raum und die Schüler kommen dann zum Raum. In Game Programming hab ich Riley kennengelernt. Auch ein Senior und sie hilft mir jetzt immer in der Schule oder bringt mir Frühstück von Subway mit (sie hat den ersten Blog frei, weil der Kurs erst Ende August anfängt und sie fährt Auto, wie alle anderen hier ab 15 Jahren). Außerdem hat sie auch angeboten mich mitzunehmen, aber dafür muss Jerry sie erst mal kennenlernen, damit er das erlaubt. Leider muss Riley Geld verdiehnen für später und arbeitet deshalb sehr viel. Danach hatte ich Dance (HAHA!). Zuerst saßen alle Kurse, die irgendeine Art Sport haben in der Turnhalle rum für ne halbe Stunde oder so. Danach mussten wir uns im Foyer auf den Boden setzen und den Sportlehrern zuhören (keine Ahnung was die geredet haben). Und dann haben sie Mülltonnen in alle vier Ecken gestellt und wir musste darum spazieren gehen bis zum Ende der Stunde. Jaa, also ich hab dann gestern erstmal den Kurs gewechselt. Ich hab jetzt US-Government. Der Kurs ist total cool. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich glaube der Lehrer möchte uns einfrieren mit seinem Air Conditioning. Aber er ist sehr lustig und die Leute sind nett und er macht guten Unterricht. Ich nehm mir demnächst ne Decke mit.
Mein vierter Blog ist Mathe und wie gesagt, es ist irgendwie leicht. Wir haben im Moment die Mengenlehre (sowas wie W = {Monday, Tuesday, Wednesday}). Und die Leute waren nicht so nett wie die US-Government Leute. Irgendwie so mit sich beschäftigt und arrogant. Heute haben wir dann aber in Gruppen gearbeitet und ich hab gemerkt, dass sie das gar nicht sind, dass es nur so wirkt. In der Gruppe haben wir viel gelacht. Wir mussten so tun als wären wir die Elemente einer Menge. Wir haben unsere Menge das A-Team genannt (also A = {Cole, Leonie, ...})!

Das wars erstmal von mir.
Bis bald,
Leonie
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Samstag, 3. August 2013

Bigger & Higher

I get a feeling that I never never never had before
(Flo Rida - Good Feeling)

Hallo aus Tennessee!

Blumen aus unserem Garten...
Ich habe jetzt endlich W-LAN, das heißt, ich bin ab jetzt wieder mit meinem Blog online.

...zuhause in Deutschland
Ja ich bin tatsächlich schon da (und es ist schön). Gleich zuerst möchte ich aber über meine letzte Zeit in Deutschland schreiben, da ich das noch nicht gemacht hab.

Normalerweise gibt es zu jedem Post nur ein Foto, aber als kleines 20.000 Seitenaufrufe-Special wird es heute mehr geben.
So und nun geht es gedanklich erst noch einmal zurück nach Hause, wo ich vor einer Woche meine Familie verabschiedet habe...
 

Von dem Familienabschied


Am Sonntag vor dem Abflug habe ich mich von meiner Familie, das heißt Oma, Opa, Tante, Onkel und Cousine verabschiedet. Wir haben gegrillt und viel gequatscht. Als es zum entgültigen Abschied kam, war es entspannter als ich erwartet hatte. Mir kamen kurz die Tränen als meiner Oma auch die Tränen kamen, aber es war ein schönes letztes Treffen.

 

Von Gastgeschenken und allem anderen


An dieser Stelle ein WICHTIGER HINWEIS zum Packen:
Passt bloß auf, dass eure Eltern euch nicht heimlich noch Sachen in die Gepäcktasche packen weil sie denken ihr habt zu wenig Hosen oder so dabei! Ich spreche aus eigener Erfahrung (an dieser Stelle möchte ich meine Mutter grüßen).

Letztendlich hab ich dabei (Achtung: Nur interessant für Leute, die auch grade packen):

3 Paar Schuhe (Sneakers, Sandalen, Laufschuhe), Regenjacke, Schal, Kleid, 2 Röcke, 3 lange Hosen, 2 lange Jogginghosen, kurze Jogginghose, Hotpants, 2 bunte Stoffhosen, 6 Tops, 9 T-Shirts (davon eins mit Kragen für die High-School und ein weißes für den Schulsport), langärmliges Shirt, 3 Blusen, 3 Strickjacken, 2 Dicke Pullis, Bikini, Badeanzug, 2 schwarze Leggins, hautfarbene Strumpfhose, fast alle Unterwäche und Socken

Beim Flug hatte ich dann noch Sneakers, eine schwarze Leggins mit schwarzer Hotpants und das hellblaue YFU-Shirt an, was ich in Chicago durch eine weiße Bluse getauscht hab, damit ich etwas frischeres anhabe, wenn ich die Gastfamilie treffe.

Dakine Rucksack, Umhängetasche, Trinkflasche, Sonnenbrille, Laptop mit Ladekabel, externer Festplatte und Tasche, USB-Stick, Abschiedsbuch, Kamera mit 2 Akkus und Ladestation und USB-Kabel und Tasche, kleines Wörterbuch, beglaubigte Kopie vom letzten Schulzeugnis, YFU-Brustbeutel mit den YFU-Reisenotrufnummern, Reisepass mit Visum, Impfpass, TAN-Generator der Sparkasse, Papier 'Benötigte Informationen von allen Passagieren auf Flügen in die USA', Buch, Handy mit Ladekabel und Ersatzdisplayschutzfolie, Nackenhörnchen, Mäppchen mit Stiften, Tesa und Schere, Glückssteinchen, damit mein Gepäck heile ankommt

Zahnbürste, elektrische Zahnbürste mit Ladestation, Zahnpasta, Zahnseide, Mundwasser, lose Zahnspange und Ersatzzahnspange, Haarshampoo, Spülung, Duschgel, Rasierer, Tampons, Körperlotion, Deo, Slipeinlagen, Spiegel, Haargummis, Haarspangen, Bürste, Kamm, Gesichtscreme, Puder, Abdeckstift, Eyeliner, Kajal, Wimperntusche, Abschminktücher, Waschgel fürs Gesicht, 2 Nagellack, Nagellackentferner, Feile, Nagelschere, Wattestäbchen, Wattetabs, Piralvex, Eisentabletten, Ohrringe, Armbänder, Ketten, Uhr, 4 Parfum, Kulturbeutel

Als Gastgeschenke:
2 handgemachte Armbänder von meiner Tante für Lori, meine Gastmama und Ashley, meine Gastschwester, Füller mit Tintenfass für Jerry, meinen Gastvater, 2 Brotbackmischungen, 3 Tafeln Schokolade, Maggie-Fertiggericht-Mischung Schinken-Sahne-Nudel-Gratin, englische Kirchenlieder

Von der Stille


Mein neues Titelbild
Am Dienstag vor dem Abflug habe ich mich von meinen Freunden verabschiedet. Wir haben fast die ganze Zeit über abstürzende Flugzeuge geredet, zum Glück kann man mir in der Hinsicht keine Angst machen! Am Ende war es sehr komisch. Es hat keiner mehr was gesagt, weil alle wussten, dass es bald endgültig wird. Wir hingen so unseren Gedanken hinterher und ich wusste auch nicht mehr was ich sagen soll. Wir haben dann draußen auf meine Freundin gewartet, mit der ich zum letzten Mal zum Tanzen gefahren bin. Als ihr Auto dann am Straßenrand wartete, kamen mir sehr plötzlich die Tränen. Ich hab alle nochmal umarmt und meine Freundin im Auto hat mich nacher dann wieder beruhigt.

 

Vom letzten Tag und der letzten Nacht


Den Mittwoch vor dem Abflug hab ich mir freigehalten um noch was mit meinen Eltern zu machen. Wir sind dann zu viert mit Hagrid, unserem Hund, laufen gegangen. Den Rest des Tages hab ich mit packen und aufräumen verbracht. Ich wollte eigentlich mein Zimmer super picobello aufräumen, alte Sachen ausmisten, sodass ich, wenn ich wiederkomme, ein Zimmer auftreffe, was ich wieder neu einrichten kann. Ja, hab ich natürlich nicht geschafft. Es ist jetzt so aufgeräumt, dass fast nichts mehr herumliegt...
Ungefähr um elf Uhr hatte ich einen Schock oder so. Ich hab jedenfalls angefangen zu weinen, weil ich vielleicht doch nicht weg wollte. Oder zumindest mir nur noch wenige Stunden zuhause blieben.
In dem Moment hab ich meine Eltern und meinen Hund ganz fest gedrückt. Das tat gut und es ist sowieso zu empfehlen sich zuhause schon mal zu verabschieden, weil man am Flughafen noch viel aufgeregter ist.
In diesem Moment ging ein Freund bei mir vor der Tür vorbei und sah, dass noch Licht an war. Er kam dann nochmal 'kurz' rein und hat mich nochmal beruhigt. Wir haben noch bis halb eins gequatscht und das hat mir echt geholfen.
Danach hab ich bei meinen Eltern im Bett gelegen und bis zwei ungefähr eine halbe Stunde geschlafen. Um zwei sind wir aufgestanden und haben uns fertig gemacht. Bevor wir losgefahren sind haben wir dann nochmal das Gepäck gewogen. Meine Gepäcktasche hatte 23 Kilo, das passte genau. Mein Handgepäckkoffer hatte 10 Kilo, 2 Kilo zu viel! Und da war nichts drin was ich nicht zuhause hätte lassen können. Wir sind dann so losgefahren, aber ich hatte ein mega mulmiges Gefühl.

Vom rettenden Müsliriegel


Auf der Fahrt hatte ich die ganze Zeit Angst, dass meine Mama sich verfährt und nicht rechtzeitig am Flughafen ist. Wir sind mit zwei Autos gefahren, weil mein Vater später direkt arbeiten gegangen ist. Aber wir sind zum Glück gleichzeitig angekommen. Am Flughafen waren wir dann so um 3:40 Uhr. Dort waren ganz viele Leute von YFU, die uns geholfen haben. Wir alle haben unsere Boardkarten ausgedruckt und dann gewartet bis der Gepäckschalter aufmacht. Um fünf hat er dann aufgemacht. Ich hab mein Gepäck auf das Fließband gestellt und dort wog er dann nur 21 Kilo. Ich hab gefragt ob ich noch schnell was darein räumen kann. Dann hab ich alle Ladekabel noch in die Gepäcktasche geräumt. Die Wage zeigte 23,2 Kilo. Ich fragte ob das klargeht, ging es. Dann wurde meine Tasche plötzlich immer leichter. Am Ende hatte sie nur noch 22, 8 Kilo!
Danach bin ich mit meinen Eltern bis vor die Sicherheitskontrolle gegangen. Die Leute von YFU wollten mich schon auf ihrer Liste streichen, aber Papa wollte noch davor stehen bleiben. Aber ich wollte nicht. Ich hab mich von ihnen verabschiedet und bin durch die Sicherheitskontrolle. Beim letzten Blick zurück sind mir dann doch noch ein paar Tränen gekommen.

Skyline von Frankfurt
Als wir in das Flugzeug eingestiegen sind hab ich gefragt, ob es was zu Essen gibt, denn ich hatte riesen Hunger. Die Stewardess meinte, da wo ich sitze wahrscheinlich nicht. Der andere Steward zwinkerte mir zu und gab mir einen Müsliriegel!

Von drei Mädchen, die Gymnastik im Flugzeug machten


Am Frankfurter Flughafen sind wir erst mal durch die Passkontrolle gegangen, was nur 5 Minuten dauerte. Danach sind wir zu McCafe und haben einen Bagel gegessen. Wir hatten noch massig Zeit und sind noch viel rumgelaufen, saßen aber auch noch lange mit 80 anderen YFU-Schülern am Gate. Eine halbe Stunde vor dem Abflug war dann Boarding und wir sind in dieses riesige Flugzeug eingestiegen, was vorne oben noch einen Buckel mit einer zweiten Etage hat.
Ich saß im letzten Abteil (Ja, das Flugzeug war nochmal in vier Abteile eingeteilt!) und dort vorne in der zweiten Reihe. Jeder Sitz hatte einen Bildschirm und auf dem Sitz lagen für jeden ein Kissen, eine Decke und Kopfhörer. Neben mir am Fenster saß Anika, eine andere Austauschschülerin, die mit einer kleinen Organisation aus Göttingen flog. Auf dem rechten Platz neben mir war lange noch frei und Jojo, die ich schon vom Frankfurter Flughafen kannte, war schon in Startposition um denjenigen, der sich dort hinsetzten wollte zu fragen, ob sie vielleicht tauschen könnten. Es war dann die YFU-Betreuerin und sie war gerne bereit zu tauschen. So saßen wir zu drei Mädels in einer Reihe, super cool!
Die erste Stunde hab ich erst mal geschlafen.
Das Essen im Flugzeug
Das Mittagessen im Flieger war okay. Es bestand aus einem drei Gänge Menü: Salat mit kleinem Brötchen mit Butter, Reis-Durcheinander mit Zaziki, Zitronenkuchen mit Schokotaler.

Zur Kaffee-Zeit kam ein Steward zu uns:

Steward: Möchte jemand Kaffee haben?
Anika: Ja, ich bitte.
Jojo und Leonie waren unentschlossen.
Steward: Oder möchtet ihr einen Latte Macchiato oder einen Cappuccino?
Anika, Jojo und Leonie gleichzeitig mit riesigen Augen: Jaaaaaaaaaaaaaaaa!
Steward: Ja, den könnt ihr euch in Chicago am Flughafen holen.
Anika, Jojo und Leonie: -.-

Ich habe auf dem Flug keinen einzigen Film gesehen. Es gab zwar coole Filme wie The Place Behind the Pines oder Oblivian, aber ich wurde nach den ersten paar Minuten entweder abgelenkt oder bin eingeschlafen.


So schnell war ich noch nie unterwegs!
Die Flugroute auf halber Strecke
 
Auf dem Bildschirm gab es auch etwas names FlyRobic. Also haben wir das mal ausprobiert und alle zur gleichen Zeit auf Play gedrückt. FlyRobic ist Aerobic an Board! Es war so lustig wie die Leute geschaut haben als wir drei alle genau gleichzeitig unser Bein gehoben und abgesetzt haben oder die Hände im Nacken verschränkt und den Kopf auf die Brust gelegt haben!

Skyline von Chicago
Auf allen Fliegern in die USA muss man die Zollerklärung ausfüllen und dort zum Beispiel angeben in welchem Wert man Geschenke hat. Das war gar nicht so schwer, da die YFU-Leute einem helfen konnten.
Man konnte immer verfolgen, wie schnell der Flieger war. Und er war schnell: Immer so um die 800 - 900 km/h! Relativ am Ende sind wir über die Great Lakes in Michigan geflogen. Die sind so riesig, dass man denkt man fliegt kurzzeitig über das Meer. Als wir über Chicago im Landeanflug waren, konnten wir die Skyline beobachten, die einfach aussah wie in SimCity oder so.

Jojo, Ich, Anika
Als wir aus dem Flugzeug ausgestiegen sind, haben wir drei unseren ersten Schritt auf amerikanischen Boden sehr gefeiert. Danach mussten wir einreisen. Dafür haben wir gewartet bis man zu einem der Schalter gerufen wurde. Dort wurden Fingerabdrücke genommen und ein Foto gemacht. Danach haben wir unser Gepäck genommen und sind durch den Zoll gegangen, keiner von uns drei wurde kontrolliert. Draußen wurden wir von YFU-USA Leuten begrüßt und in Gruppen sind wir durch die Sicherheitskontrolle wieder reingegangen. Danach hatten wir wieder massig Zeit. In Chicago wurden unsere Abfluggates so oft nochmal geändert, dass wir uns anfang erstmal alle an einem Gate aufgehalten haben. Ich war erst mal auf dem Klo und hab Zähne geputzt, mein T-Shirt gegen eine weiße Bluse getauscht und so was. Danach haben wir am Gate gewartet bis unser Boarding anfängt.

Von einem so kleinen Flugzeug, dass man das Handgepäck aufgeben musste

 
So ne halbe Stunde vorher sind wir dann auch vom Gate wo wir gewartet haben zu unserem gegangen. Es waren 4 Austauschschüler von YFU die nach Nashville geflogen sind. 10 Minuten bevor eigentlich unser Flieger starten sollte saßen wir noch immer dort. Wir sind dann mal fragen gegangen. Irgendein Techniker fehlte noch. 3 Minuten später wurde der Abflug eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Ich hab mir dann nen Frappuchino geholt weil ich so müde war. Direkt danach fing dann doch das Boarding an. Die Maschine war echt so klein, dass man sein Handgepäck noch davor in diesen Gang gestellt hat und das dann unten in den Gepäckraum geräumt wurde. Im Flieger bin ich direkt eingeschlafen und war nur kurz wach um was zu trinken. Zum Landeanflug bin ich wachgeworden und ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich habe meine High School gesehen von oben. Im Gang musste man dann auf sein Handgepäck warten. Alle hatten ihres, nur ich natürlich nicht. Ich hab dem Typ am Flughafen dann einen Blick, der aus einer Mischung von Wut und Entsetzen bestand, zugeworfen.

Typ: Is it red?
Ich: Yeeees!!
Typ geht aus dem Gang und holt das.
Ich nehme mein Handgepäck erleichtert entgegen
Ich: Don't shock me like this!

Von meinem ersten Treffen mit meiner Gastfamilie

 
Noch bevor ich meine Gepäcktasche wiederbekam traf ich schon auf meine Gastfamilie.
YFU-Frau, Lori, Ich, Ashley, Gabby, Jerry
Ja, obwohl die Ammis normalerweise so strenge Bestimmungen haben, durften die Leute von draußen fast bis ans Gate. Eigentlich wollte ich mich ja nochmal frisch machen aber nun gut... Abgeholt haben mich Lori, meine Gastmum, Jerry, mein Gastdad, Ashley, meine Gastschwester und ihre Freundin (Ich hab in den letzten Tagen so viel Leute kennengelernt, ich kann mir die Namen leider noch nicht merken). Außerdem waren zwei Leute von YFU da, die uns auch begrüßt haben und Fotos gemacht haben. Wir haben mein Gepäck geholt, ich hab die anderen drei YFU-Schüler verabschiedet und dann ging es auch schon nach draußen. Draußen waren es 30 Grad und drinnen gefühlte 15 oder so. Ich war auf jeden Fall grade das erste Mal draußen in Amerika und hab direkt gemerkt, dass es in allen Räumen immer super runtergekühlt ist (so dass man friert), egal wie warm es draußen ist (diese Vermutung hat sich auch in allen anderen Räumen bestätigt). Wir sind dann bei Chick-fil-A essen gegangen. Dort waren wir mit Freunden von meiner Gastfamilie verabredet. Sie meinten so 'Oh you will see us a lot'. Sie haben eine Tochter, die in Ashleys Alter ist und in ihrer Stufe ist und mit uns die Kirche besuchen wird.
Als wir auf dem Weg nach Hause waren, hab ich gemerkt wie hügelig Mount Juliet ist, das hab ich nämlich auf Google Street View garnicht gesehen und ich dachte auch eigentlich Tennessee ist flach. Und ich hab ein Aldi gesehen, vielleicht gibt es dort ja Körnerbrot (Ja ich weiß, ich sollte mir lieber nicht allzu große Hoffnung machen). In der Wohnsiedlung wo wir wohnen, gibt es zwei Gemeinschaftspools und einen Tennisplatz wo wir immer schwimmen gehen können. Zuhause hab ich die Gastgeschenke verteilt, sie haben sich gefreut und Jerry meinte so 'We always tell the students: You don't need presents, it's a present enough that you come.' Und ich habe ein Handy mit Simkarte für meine Zeit hier bekommen.
 

Vom neuen Zuhause

 
Zuhause angekommen wurde ich direkt von Max, dem Hund, begrüßt. Er hatte zwar Angst vor der Reisetasche aber wir haben trotzdem direkt Freundschaft geschlossen. Er ist echt funny, zum Beispiel findet er es super toll sich über sein Spielzeug zu rollen. Oder noch besser: Wenn er an der Wand Lichtreflexionen sieht, folgt er ihnen und springt die Wand an, oder das gleiche bei einer Taschenlampe.
Das Haus und mein Zimmer ist überall voll cool dekoriert mit Welcome Home, Leonie!-Schildern. Und im Haus ist seit ein paar Tagen ein neuer Teppichboden drin. Ich liebe ihn! Es geht nichts über neuen Teppichboden! Er ist soooo weich!
Mein Bett
In meinem Zimmer steht ein Bett, welches fast den ganzen Raum einnimmt, weil es so riesig ist. Außerdem eine kleine Kommode und in der Wand ist ein begehbarer Kleiderschrank.
Im Haus gibt es ein Fernsehzimmer mit so richtig coolen Sesseln, wo man die Fußliege ausfahren kann. Der Garten besteht aus einer Terasse und dahinter ist ein großer Rasen, der auch von den anderen Häusern genutzt wird.

 

Von der ersten Nacht und dem ersten Tag

 
Ashley hat mich zum Gute-Nacht-Sagen umarmt, das fand ich voll süß! In der ersten Nacht habe
ich etwa von 22 Uhr bis 6 Uhr geschlafen. Als ich aufgewacht bin hab ich Ashley noch gehört wie sie sich fertig gemacht hat für die High School. Ich hatte ja noch frei zum Glück! Danach war ich alleine zuhause weil Lori und Jerry auch weg waren bei der Arbeit. Ich hab dann das Aufwärmprogramm vom Tanzen gemacht und gedehnt (Ich bin voll stolz darauf!). Danach hab ich meine Sachen alle eingeräumt und versucht die Möbel umzuräumen (No Chance!). Als ich fertig war hab ich lange geduscht und meine Fußnägel lackiert weil ich das in Deutschland nicht mehr geschafft hab. Danach war ich am Haus-PC und hab mit meinen Eltern geskyped. Um 12 Uhr hab ich dann schön groß gefrühstückt, mit zwei Broten mit Wurst und Käse, einem Jogurth und einer Banane. Dabei saß ich draußen auf der Terrasse, wo mich dann auch gleich mal irgendetwas gestochen hat.
Als Lori nach Hause kam ist sie mit Max rausgegangen. Und ich meine das wörtlich, sie ist mit ihm auf den Rasen hinter dem Haus, er hat sein Geschäft erledigt und das war es. Wenn ich so an zuhause denke, wir gehen dreimal am Tag mit Hagrid eine große Runde auf dem Feld! Aber Max scheint das gewöhnt zu sein und es stört ihn nicht.

Eins der Footballfelder
Und das ist nur der Nebeneingang
Abends bin ich mit Ashley dann zur High School gefahren, weil dort ein Freundschafts-Football-Spiel vom Team unserer Schule gegen irgendeine andere Schule war. Diese High School ist so riesig!
Und es hat sich herausgestellt, dass dort nicht nur 1200 Schüler sind, sondern 2000! Und es waren so viele Leute dort. Ganz anders als zuhause, da würde keiner abends nochmal zur Schule um irgendein Spiel zu gucken (wenn es überhaupt eins gibt am zweiten Schultag). Ich hab dann mein erstes Football-Spiel gesehen, bzw. wir saßen eigentlich nur dort und Ashley und die anderen haben das Spiel garnicht geguckt, sondern gequatscht. Einer von Ashleys Freunden hat sich bei dem Spiel die Schulter gebrochen, das war blöd!

Typische gelbe Schulbusse
Die Leuchttafel vor der Schule
Zurück zuhause haben wir noch zusammen Musik gehört aber ich hab mich irgendwann ausgeklingt weil ich müde war.

Bis bald,
Leonie
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