Freitag, 11. Oktober 2013

Fall Break

You promised forever and a day
(Ellie Goulding - Figure 8)

Hey Guys,

ich habe grade wohlverdiente (haha) Herbstferien! Man braucht schließlich auch mal eine Auszeit von Candy Crush, Subway Surfer und allen anderen Handyspielen. Es ist zwar schön, ausschlafen zu können, aber es ist schade, dass ich manche Leute erst nach den Ferien wieder sehe, da sie im Urlaub sind.

In der letzten Schulwoche waren wir mittwochs auf dem Konzert von 'Walk the Moon' in Nashville. Walk the Moon ist eine Band aus Ohio und ich kannte sie vorher (mit Ausnahme einer CD zum Reinhören von Jessie) nicht. Alle Anderen waren schon Tage vorher total aufgeregt, nur ich fand irgendwie keine Begeisterung. Ich hatte die Tage vorher wenig geschlafen und kam dann am Mittwoch ausgepowert vom Track-Training nach Hause. Wenig später kam Sara schon (früher als gedacht) vorbei, um mich abzuholen. Ohne Dusche oder Ähnliches hab ich meine Sportsachen gegen Hemd und Hose gewechselt, die ich grade im Schrank gefunden hab. Zeit zum Abendessen war auch nicht mehr, also hab ich mir nur schnell was auf die Hand mitgenommen. Ich fühlte mich überhaupt nicht in der Lage für ein Konzert, doch ich habe mir die ganze Zeit gesagt: Es wird gut! Was noch dazu kam, war, dass alle sich gefreut haben und ich ihnen unter keinen Umständen die Stimmung vermasseln wollte. In Downtown angekommen haben wir uns gegenseitig angemalt, weil das zu dem neuen Album der Band passt. Ich bin, während wir in der Schlange anstanden, eingeschlafen (Es ist tatsächlich möglich, im Stehen zu schlafen, aber nur wenn man etwas zum anlehnen hat!). Meine Kumpels haben mich dann unsanft geweckt, indem sie mir die Nase zugehalten haben. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich mit den Anderen, kurz bevor das Konzert losging, in der dritten oder vierten Reihe vor der Bühne stand, und dachte: Drei Stunden, dann hast du ein großes Glas Wasser und dein Bett, bis dahin hälst du schon durch. Zwei Sekunden später stand der Sänger der Vorband 'Magic Man' auf der Bühne und meine Müdigkeit und Unlust war auf einen Schlag vergessen. Die Musik war der Hammer, der Typ hot, die Performance geil. Walk the Moon hat das Ganze dann nochmal getoppt. Ich konnte zwar nicht mitsingen, aber dafür umso mehr tanzen. Zum Ende hin hat der Sänger gefragt, wer denn das erste Mal bei Walk the Moon ist. Ich war mit die Einzige. Er grinste mich an und meinte: Diese Personen müsst ihr besonders wild antanzen. Danach sind wir noch viel mehr abgegangen!

Ich dachte, ich werde am Donnerstag niemals aufstehen. Nachdem ich nach dem Konzert nur noch ins Bett gefallen war, hatte ich trotzdem nicht viel Schlaf abbekommen. Doch ich hab mich getäuscht. Aufgewacht bin ich, weil die Vögel draußen gezwitschert haben und das Sonnenlicht in mein Zimmer fiel. Mein Gehirn war grade so in der Lage, zu registrieren, dass ich anscheinend das Fenster offen gelassen hatte. Eine Minute bevor mein Wecker klingeln wollte, hab ich ihn schon ausgeschaltet und bin ganz bewusst mit dem richtigen Fuß aufgestanden. Ich verwarf, in Jogginghose und T-Shirt zur Schule zu gehen, denn das war eigentlich mein Plan gewesen. Der neue Plan war nun: Aufstylen und zeigen, dass ich lange aufbleiben kann und am nächsten Tag trotzdem frisch wie eh und je zur Schule gehen kann. Und es funktionierte! Super gut gelaunt verging also mein Donnerstag. Nach der Schule war ich in einem christlichen Buchladen, da ich mir für all die Bible Studies eine eigene Bibel anschaffen wollte, in der ich dann auch markieren und reinschreiben könnte. Ich fand eine, die mir sehr gut gefiel. Sie hatte einen Leder-Umschlag und zu jedem einzelnen Buch eine geschichtliche Einordnung und Erklärungen zu den Versen. Leider war sie mit knapp 80 Dollar viel zu teurer und mit Bedacht auf Sonntag, an dem wir in die Mall zum shoppen wollten, habe ich dann erst mal gar keine eingekauft. Abends war ich mit meiner Gastfamilie bei Buffalo Wild Wings zu Abend essen und danach beim Tanzen. Wir arbeiten übrigens zur Zeit an einer Choreographie auf Figure 8, das Lied, das in diesem Post oben verlinkt ist.

Der letzte Schultag vor den Herbstferien verging so, wie man sich in Deutschland den letzten Tag vor den Sommerferien vorstellt: Man macht nichts mehr. So ungefähr die Hälfte der Seniors hat geschwänzt und die Lehrer hatten sich schon darauf eingestellt und erst gar keinen Unterricht geplant. Ich hatte für den Abend noch nichts vor, hab daraufhin rumgefragt, wie es den Anderen geht und keiner wusste wirklich was wir machen sollten. Kurzerhand hab ich in Nutrition and Food eine nette Gruppennachricht verfasst und allen geschrieben, dass wir bei mir Filme gucken können. Meine Gasteltern hatten kein Problem damit, da sie sowieso wohin wollten und meine Gastschwester plante, zum Footballgame zu gehen. Zuhause hab ich ganz brav mein Zimmer aufgeräumt (Klamotten auf einem Haufen in die Schrankecke) und ein Schild mit 'Movie Night' an die Haustüre gehangen. Als meine Gasteltern schon weg waren, vielen mir dann alle wichtigen Sachen ein: Wo sind die Plastik-Becher? Wie geht der Fernseher an? Welcher ist der Music-Channel? Wie macht man das Popcorn in der Mikrowelle? Nach diesem Abend ist mir eins klar geworden: So unorganisiert, spontan und einfach, wie ich diese Movie Night organisiert habe, sollte alles organisiert werden, denn es war umso besser (der Hammer)! Alle sind so mit der Zeit eingetrudelt, manche kamen nur ein bisschen zu spät, manche kamen 3 Stunden zu spät (Amerika, kopfschüttel), aber am Ende waren wir zu zwölft. Mit so vielen Leuten war die Wahl eines Filmes nicht grade einfach und verwandelte manche von meinen Kumpels in echte Politiker, die versuchten, die Zustimmung der Mehrheit durch große Reden zu gewinnen. In der Endwahl standen sich der Actionthriller 'Taken' (Deutscher, sehr deutscher Titel: 96 Hours) und das Familiendrama 'We Bought a Zoo' (Deutscher Titel: Wir kaufen einen Zoo) gegenüber. Die demokratische Abstimmung entschied für We Bought a Zoo (leider). Ich meine der Film ist schön und Matt Damon auch nett anzusehen, aber Action ist einfach mehr mein Ding.

Nach dem Film haben wir gequatscht und rumgehangen. Meine Eltern waren inzwischen auch wieder da, aber sie haben sich kaum sehen lassen, von daher war es kein Problem. Als ich den Mädels die beiden Kleider zeigen wollte, die ich am nächsten Tag anziehen könnte, sind die Jungs neugierig geworden und so sind wir alle zusammen in mein Zimmer gegangen. Keine zwei Sekunden nachdem ich meine Tür geschlossen hatte, stand mein Gastdad in der Tür und meinte wir sollen raus aus meinem Zimmer kommen und wieder ins Wohnzimmer gehen. Im ersten Moment war ich mega geschockt und dachte, es wäre irgendwas kaputt gegangen oder so. Aber er war genauso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war, alle fanden sich wieder im Wohnzimmer ein (die Anderen waren irgendwie gar nicht überrascht) und alles war gut. Da ich verstehen wollte, wo das Problem lag, bin ich nochmal alleine zu ihm runter gegangen und hab ihn gefragt. Jerry meinte, dass er es nicht mag, wenn wir alle zusammen in meinem Zimmer sind, besonders auch Jungs. Ich meinte daraufhin, dass ich damit kein Problem habe. Er meinte, er schon. Hallo Konservatismus, ich hab dich auch lieb! Ich denke, für zehn Monate kann ich mit dieser Regel leben, aber das reicht dann auch aus. Für mich zumindest ist es wirklich schwer, dieses Verbot zu verstehen, was nichts daran ändert, dass ich es einhalte. So ist das Leben eines Austauschschülers.
Dieser kleine Zwischenfall hat unsere gute Stimmung allerdings keinesfalls getrübt und auch das Verhältnis mit meinen Gasteltern hat sich nicht verschlechtert.

Am Samstag war ich meine gewohnten fünf Kilometer in der Nachbarschaft laufen. Das war jetzt schon die vierte Woche in Folge und ich bin stolz auf meine Kontinuität. An diesem Morgen ist Celina mit mir mitgekommen. Sie ist im Cross Country Team, was bedeutet, dass sie super trainiert ist. Zusammen zu Laufen war sehr entspannend und ging viel zu schnell um. Nachdem wir zuhause Arme und Bauch noch ein bisschen trainiert hatten, haben wir auch noch zusammen gedehnt.

Ich habe mir später eine schöne Dusche gegönnt und danach musste ich mich auch schon für DIE Hochzeit fertig machen. Und zwar hat unser Youth Pastor geheiratet. Seine Frau kenne ich auch von der Kirche, denn sie ist meine Mittwochabend-Gruppenleiterin. Die Beiden sind unter Anderem die nettesten Menschen und das süßeste Paar, das es gibt. Alle Jugendlichen waren als Ehrengäste eingetragen und hatten Sitzplätze fast ganz vorne. Für mich war es die erste richtige Hochzeit und ich fand sie wundervoll. Es war auch gar nicht so tränenreich wie erwartet! Nach der Eheschließung gab es Kekse und Kaffee und ich hatte einen riesigen Hunger. Als ich schon relativ weit vorne in der Warteschlange stand, wurde entschieden, ein Foto mit allen Jugendlichen (Ich hab gezählt, unsere Jugendgruppe besteht aus etwa 77 Leuten!!!) und dem Hochzeitspaar zu machen und danach musste ich mich wieder ganz hinten anstellen (Ich darf doch auch mal jammern).

Abends war der Plan mit allen bei Connor abzuhängen. Als ich meinen Gasteltern das gesagt habe, meinten sie, dass wir herausfinden müssen, ob seine Eltern auch zuhause sind. In dem Moment dachte ich mir nichts weiteres dabei. Wir hatten das Gleiche schon mal bei ihm gemacht und auch bei anderen Leuten abgehangen, ohne dass die Eltern da waren und ohne dass etwas passiert ist. Connor meinte, dass seine Eltern nicht da sind, also hab ich meinen Gasteltern das gesagt. Mein Gastvater hat mir daraufhin erklärt, dass ich nicht dahin darf, weil es ihnen nicht sicher ist, wenn kein Erwachsener dabei ist. Ich meinte, dass sie mich beim letzten Mal doch auch haben gehen lassen und er meinte, dass sie einfach angenommen hatten, dass jemand da war. Ich war in dem Moment so mega enttäuscht. Auf der einen Seite verstand ich nicht, warum meine Gasteltern ihre Meinung geändert hatten oder ob ich irgendwas falsch gemacht hatte und auf der Anderen versuchte ich es hinzunehmen, obwohl alle meine Freunde hingingen und ich vielleicht was Cooles verpassen würde. Ich hatte geplant mit Celina zusammen hinzugehen und sie hatte dafür ihre Pläne verworfen, was mir Leid tat, da ich nun gar nicht gehen durfte. Sie meinte: Wenn du nicht hingehst, möchte ich auch nicht hingehen! Danach war ich überhaupt nicht mehr betrübt, sondern habe einmal tief durch geatmet und bin wieder runter zu meinen Gasteltern und hab gefragt, ob sie mich zu Celina fahren können.
Wir hatten einen super schönen Abend. Wir haben 'Soul Surfer' und 'Now You See Me' (Deutscher Titel: Die Unfassbaren) geguckt, bei dem ich zwischenzeitlich ein bisschen geschlafen hab, Bananenbrot gegessen und Celina hat mir meine Nägel lackiert.

Der Sonntag war richtig herbstlich. Es hat den ganzen Tag geregnet und der graue Himmel wollte einfach kein wirkliches Licht durchscheinen lassen. Ein perfekter Tag zum Shoppen in einer Inside-Mall! Ich hatte mich schon total auf Abercrombie & Fitch gefreut, da das ja hier in Amerika sehr günstig sein soll. Leider gab es dann aber nur Abercrombie Kids, den Sinn dahinter hab ich auch nicht verstanden. Meine Gastmama Lori meinte, der für Erwachsene hätte schließen müssen. Wie kann man den besten Laden der Mall einfach so schließen? Ich habe einen Schal bei Forever 21 gefunden, aber das war letztendlich (mit Ausnahme eines Salted Caramel Mocha von Starbucks) das Einzige. Anscheinend hab ich verlernt wie man so richtig shoppen geht. Vielleicht fehlt mir einfach nur Lea?

Am Montag war ich dann schon wieder laufen. Da durch die Ferien das Track-Training ausfällt, dachte ich mir, lauf ich doch einfach jeden zweiten Tag. Es war super warm, obwohl ich extra schon um neun Uhr morgens aufgebrochen bin, da ich um zehn zum Skypen verabredet war. Zum Ende hin ist mein Fuß eingeschlafen. Während des Laufens! Ich bin mir noch nicht sicher, ob das ungefährlich oder nicht ist. Mein Gastdad Jerry wollte für sich noch zu einer anderen Mall fahren und hat mich mitgenommen. Ich dachte, okay, dieses Mal findest du wirklich ein paar schöne Sachen. Ich hab mir wieder einen Mocha gegönnt, aber alles Andere gefiel mir nicht. Ich dachte mir die ganze Zeit, wenn dir etwas nicht zu 100 Prozent gefällt, dann nimmst du es auch nicht mit. Und so hab ich natürlich in allem irgendeinen Fehler gefunden. Warum ich so wählerisch geworden bin, weiß ich auch nicht. Vielleicht, weil ich auf mein Geld aufpassen muss und ich genug brauche, um das Tanzen bezahlen zu können? Ich hätte allerdings das Tanzen bezahlen können und trotzdem noch was gehabt, da ich auch sonst nur ganz wenig Geld ausgebe. Alle Austauschschüler, mit denen ich vorher geredet habe, haben erzählt, wie unglaublich viel sie immer ausgegeben haben und was macht Leonie? Gibt einfach gar nichts mehr aus.
Auf dem Weg nach Hause fiel mir etwas ein. Ich fragte Jerry, ob wir nochmal bei dem Buchladen vorbeifahren könnten. Seit ich nun gar nichts für Klamotten ausgegeben hatte, hätte ich umso mehr, um mir eine Bibel zu leisten. Und was war mit der Bibel passiert, die mir am Donnerstag gefallen hatte? Sie war runtergesetzt auf umgerechnet 30 Euro! So hat das ganze Sparen doch noch einen sehr guten Zweck erfüllt. Wer weiß, wer das nicht vielleicht schon so für mich geplant hatte...

Am Dienstag hab ich meine Wäsche gewaschen. Die ist dabei leider pink geworden, da ich alles zusammen gewaschen hab. Danach hab ich mich für mein Senior-Picture-Shooting fertig gemacht. Meine Freundin Sara hat mich hingebracht und mir ein bisschen (oder auch ein bisschen viel) geholfen, da ich überhaupt keinen Plan hatte. Anfangs dachten die Fotographen, ich wäre einfach blöd, aber wenig später wussten sie, dass ich eine Austauschschülerin bin und haben mir extra langsame Anweisungen gegeben. Es wurden formelle Fotos in Cap und Gown gemacht. Das ist die Tracht, die wir bei unserer Graduation anhaben und die man immer in Filmen sieht! Sie haben meinen Kopf in dreitausend verschiedenste Positionen verdreht, die niemals gut aussehen können, so wie sie sich anfühlten! Später haben sie auch noch sogenannte Casual Fotos gemacht. Dafür hatte ich einfach meine normalen Sachen an und stand vor einer blauen Papiertür. Ich kam aus der Schule raus und meinte zu Sara: Ich werde niemals wieder lachen können, denn ich hab jetzt schon Muskelkater in den Wangen.

Abends waren wir alle zusammen bei Chick-Fil-A essen und haben später Hostage gespielt. Dafür teilt man die Gruppe in zwei Teams und bestimmt von jedem Team eine 'Geisel'. Diese wird von dem jeweils anderen Team mitgenommen und bekommt die Augen verbunden. Danach hat man zehn Minuten Zeit, sie irgendwohin zu fahren, wo man sie dann aussetzt. Die beiden Ausgesetzten rufen dann jeweils bei ihrem Team an und versuchen zu beschreiben, wo sie sich befinden, damit sie dort abgeholt werden können. Google Maps ist natürlich nicht erlaubt! Welches Team zuerst wieder bei Chick-Fil-A ist, gewinnt. Zuerst wollten sie mich aussetzen, aber sie haben nur Spaß gemacht. Sie würden niemals ein Mädchen, geschweige denn jemanden, der die Umgebung überhaupt nicht kennt, abends draußen alleine aussetzen. Ich fand es irgendwie unfair, dass nur die Jungs den spannenderen Teil erleben können, also haben wir gesagt, man darf zu zweit ausgesetzt werden, solange mindestens ein Junge dabei ist. Es war mega lustig, teilweise gruselig und besonders spannend, wenn man keinen Plan hatte, wo man ausgesetzt wurde! In der letzten Runde haben beide Teams ihre Geiseln auf der jeweils anderen Seite der Stadt ausgesetzt. Wir dachten, wir wären haushoch am verlieren, da wir unsere Teamkollegen zuerst nicht finden konnten, doch dann kamen wir beide gleichzeitig an, was ein schönes Ende war. Wir beschlossen zu Colbe zu fahren, um noch einen Film zu gucken. Zum Glück waren seine Eltern da (tief fest schlafend, aber immerhin), sodass meine Gasteltern auch keinen Einwand haben konnten. Wir entschieden uns für 'Where the Wild Things Are' (Deutscher Titel: Wo die wilden Kerle wohnen). Ich habe nicht ganz so viel von dem Film mitbekommen, außer, dass der kleine Junge irgendwie nie was gegessen hat. Sara hat mich so um halb zwei wieder zuhause abgesetzt und ich hab super gut geschlafen!

Am Mittwoch ging es wieder laufen und meine Füße sind schon wieder eingeschlafen. Abends waren wir mit unserer Mädels-Kirchengruppe bei Starbucks und haben über Beziehungen gequatscht. Viele haben erzählt, dass es oft passiert, dass sie einen Jungen mögen, doch sobald er sie auch mag, mögen sie ihn nicht mehr. Das verstehe ich irgendwie nicht. Ich dachte, dann beginnt erst der schöne Part.
Später war ich mit Celina und ihren Brüdern und Freunden bei ihr am Lagerfeuer. Wieder drinnen haben wir Titanic geguckt. Ich hatte ganz vergessen, dass der drei Stunden lang ist. Aber die ist der Film auf jeden Fall wert, alleine schon wegen Leonardo DiCaprio!
Am nächsten Morgen habe ich Frühstück, so wie ich es in Deutschland immer gemacht habe, gemacht: den Tisch gedeckt, mit Blümchen geschmückt und Musik angemacht, während Celinas Mama selbstgemachte Apfelwaffeln gebacken hat. Celina und ihre beiden Brüder kamen auf die Terrasse und sind fast umgefallen vor Überraschung! Sie meinten, sie essen nie zusammen Frühstück, es ist normalerweise mehr ein: Man nimmt, was man kriegen kann und setzt sich vor den Fernseher.
Später hab ich 'Footloose' mit Celina geguckt, während sie mir meine Nägel wieder schön gemacht hat. Abends war ich mit meinen Gasteltern auf dem Chris Tomlin Konzert in Nashville. Er ist ein christlicher Sänger und es war total super! Am Ende wurden riesige Plastikbälle ins Publikum geworfen und von der Menge in der Luft gehalten.

Heute war ich wieder laufen, diesmal mit sehr lockeren Schuhen, damit die Durchblutung nicht durch zu feste Schuhe unterbrochen werden kann. Mein linker Fuß ist trotzdem eingeschlafen. Ich denke, ich werde damit mal zum Arzt gehen. Da es morgen nach Florida losgeht, habe ich meine Sachen gepackt. Abends waren wir mit Jerrys Bruder und anderen Familienmitgliedern zu Abend essen.

Morgen stehe ich um 4:43 Uhr auf, nehme mein Kissen und lege mich ins Auto, denn das verlässt unser Haus um Punkt 4:45 Uhr nach Florida. Auch wenn das ganz schön früh ist, freue ich mich total! Ich mag lange Autofahrten, da man es sich richtig schön gemütlich machen kann. Wir werden etwa sieben bis acht Stunden reine Fahrtzeit haben und zwischendurch zum Frühstück und Lunch irgendwo anhalten. Zum Abendessen werden wir gemeinsam ins Restaurant gehen, da Jerry Geburtstag hat!

Deutsch ist irgendwie wieder einfacher geworden, warum weiß ich auch nicht. Vielleicht ist es einfach Gewohnheitssache, zwischen zwei Sprachen zu wechseln.
Anfang November stehen zwei Wochenendtrips an. Mit unserer Jugendgruppe fahre ich für ein Wochenende auf ein Christian Camp und das Wochenende danach bin ich mit YFU, meiner Austauschorganisation, in Atlanta. Dort werden wir das Georgia Aquarium, die World of Coca Cola, CNN, Zoo Atlanta und das High Museum of Art besuchen! Vielleicht bin ich nach Neujahr auch noch für ein paar Tage in Chicago, aber das steht noch nicht fest.

Ab morgen bin ich aber nun erst mal in Florida!
Love y'all,
Leonie
______________________________________________________________________________________________________________
Für Fragen und Anregungen kannst du auf meiner Kommentarseite vorbeischauen! Oder die Funktion nutzen und direkt unter diesen Post schreiben. Ich freue mich über deine Meinung!
______________________________________________________________________________________________________________

4 Kommentare:

Ilka R. hat gesagt…

Hi Leo!
Du hast mal wieder einen super tollen und interessanten Bericht geschrieben!!!
Wahnsinn,dass du bei den vielen Aktivitäten überhaupt noch Zeit hast,zu schreiben...Ich wünsche dir einen ganz aufregenden,ereignisreichen Trip nach Florida...bis bald...Ilka <3 Liebe Grüße auch von Marie

Anonym hat gesagt…

Hi Leo,
Ich bin per Zufall auf deinen Blog gestoßen, und finde ihn perfekt um sich vorstellen zu können, wie ein Austausch abläuft. Da ich gerne selbst ein Jahr nach Amerika gehen würde, wollte ich nun fragen, welche Klasse du bist (letztes Schuljahr in Deutschland warst) und ob du jetzt die klasse wiederholst (z.B. 9.-Amerika-10.) oder sozusagen einfach wieder weitermachst (z.B. 9.-Amerika-11.), wenn du wieder in Deutschland bist.
Wenn die Antwort auf die Fragen in vorigen Posts versteckt sind tuts mir leid dich zu nerven, aber ich hatte bis jetzt noch nicht die Zeit alles zu lesen.
Vielen Dank schon mal im Voraus :)

leo-schmeo hat gesagt…

Hey Ilka!
Dankeschön!! Ich freu mich immer sehr wenn ein neuer Kommentar von dir da ist!

Liebe Grüße an Marie & alle!
Leonie <3

Ps. Hoffe du kommst zu Mamas Geburtstagsparty, wir planen zu skypen!

leo-schmeo hat gesagt…

Hallo!
Ich freue mich, dass dir der Blog weiterhilft.
Kein Problem, ich beantworte die Frage hier gerne trotzdem:
In Deutschland habe ich die Jahrgangsstufe 10 abgeschlossen, das heißt mein Jahr Amerika verbringe ich in der 11. Wenn ich wiederkomme, werde ich allerdings erst wirklich in die 11 gehen (und nicht direkt mit der 12 weitermachen), also aus deutscher Sicht 'sitzenbleiben'. Das liegt daran, dass die 11 zur Qualifikationsphase (fürs Abitur) gehört und nicht einfach übersprungen oder abgekürzt werden kann.
Es gibt natürlich auch die beiden Möglichkeiten, die du beschrieben hast, bei denen man in der 10 weg ist.
Ich habe mich damals aus mehreren Gründen dagegen entschieden. Der größte war, dass ich mein Latinum fertig haben wollte und dafür musste ich die 10. in Deutschland abschließen.

Leonie <3

Kommentar veröffentlichen