Sonntag, 29. Dezember 2013

Pump It Up

Come to me, just in a dream
(Muse - Madness)

Halli Hallo,

ich habe nun offiziell mein erstes und wahrscheinlich auch letztes amerikanisches Weihnachten hinter mir. Das wurde mir klar, als meine Gastfamilie und ich gestern sämtliche weihnachtliche Deko weggeräumt haben. Es war eine sehr schöne Erfahrung und mir ist einmal mehr bewusst geworden, wie toll meine Gastfamilie ist und wie froh ich bin, mich für ein ganzes Jahr und nicht nur ein Schulhalbjahr entschieden zu haben, denn sonst hätte ich ja jetzt schon nach Hause gemusst.


Jaa, was hatte ich denn letztes Wochenende so vor? Am Samstagmorgen konnte ich leider nicht mit Celina zum Frühstücken zu Cracker Barrel, da sie neuerdings bei Publix, einem Lebensmittelladen, arbeitet. Nachmittags hatte mich meine Area Rep, eine Ehrenamtliche der Austauschorganisation, die darauf achtet, dass alles gut läuft und die mir bei Problemen helfen kann, zum Essen in meinem Lieblingsrestaurant eingeladen. Bei Logan's Roadhouse haben wir uns dann über meinen Trip nach Chicago unterhalten, da er, wie jede Reise, zuerst von YFU genehmigt werden muss. Außerdem hat sie auch den allmonatlichen Bericht über mein Befinden ausgefüllt.
Abends hat mich mein Gastdad Jerry an der Kirche abgesetzt, da ich mit Freunden zum Klettern nach Nashville gefahren bin. Bei Climb Nashville angekommen, habe ich gemerkt, dass an meiner Lieblingstasche eine Schnalle kaputt gegangen war, sehr ärgerlich. Die Mitarbeiter halfen uns, die Gurte anzulegen und dann ging es auch schon los. Das schönste Gefühl ist, wenn man an einer Wand ganz oben angekommen ist und sich einfach in die Tiefe stürzen kann, da die automatische Sicherung einen auffängt und in gemütlichem Tempo auf dem Boden absetzt.

Gegen neun Uhr wurde eine Tornadowarnung für unser County ausgesprochen und die Sirenen des Ortes gingen los. Daher mussten wir uns alle in einen fensterlosen Raum im Innern des Gebäudes begeben. Nach einiger Zeit wurde Entwarnung gegeben und wir durften wieder raus. Da es schon fast zehn Uhr war, machten wir uns auf den Rückweg. Es regnete in Strömen und die Straßen waren im Gegensatz zum sonstigen Verkehr auffallend leer. Ein Blitz zuckte ohne nachfolgenden Donner über den Himmel und warf grelles Licht auf die sonst im Dunkeln liegende Gegend. Plötzlich wurde die Musik im Radio durch eine Männerstimme unterbrochen. Spätestens nun wusste ich, ich war im Horrorfilm gelandet. In gruselig abgehacktem Ton verkündete die Stimme aus dem Radio die Tornadowarnung und dass man sich an einer sicheren Stelle im Haus aufhalten und nicht mit dem Auto fliehen sollte. So viel zum Thema Entwarnung. Zuhause angekommen habe ich kurz mit Jerry gequatscht und erfahren, dass er schon mal mitten in einem Gebäude war, dass von einem Tornado überrascht wurde. Deshalb war er auch noch nicht so wie sonst schlafen gegangen. Am nächsten Morgen in der Sunday School Class in der Kirche redete unser Teamer darüber, wie wir uns anscheinend zum Glück alle vor dem Tornado in Sicherheit gebracht haben und Colbe und ich grinsten uns nur an und dachten: So kann man das auch nennen.
Abends war ich alleine zuhause und knipste daher die Lichter im ganzen Haus an. Dann begann ich einen Film, der sich als Thriller herausstellte und von der Entführung eines Mädchens handelte. Auf der einen Seite war ich ein ziemlicher Angsthase und auf der Anderen war der Film aber so spannend, dass ich ihn gucken wollte. I ended up watching it anyway - frightened to death. English is pretty overwhelming.

Am Montagmorgen wachte ich mit dem dringenden Gefühl auf, endlich wieder Laufen zu gehen und das tat ich dann auch. Es tat so unendlich gut! Abends wurde ich von einem Freund ins Kino eingeladen und wir schauten 'The Book Thief' (Die Bücherdiebin), eine Literaturverfilmung, die von einem Mädchen handelt, das im von Hitler regierten, sich im Krieg befindenden Deutschland aufwächst. Sie entwickelt eine Liebe für Bücher und außerdem eine Freundschaft zu einem jüdischen Flüchtling, der von ihren Adoptiveltern im Keller versteckt wird. In Deutschland läuft er am 13. Februar an und ihr solltet rein gehen!

Heiligabend war ich laufen und habe danach mit meiner Gastfamilie und allen Verwandten, die im näheren Umkreis wohnen, Mittag gegessen und ein paar Geschenke geöffnet. Danach hat mich mein Gastdad an der Kirche abgesetzt, wo es einen Christmas Eve Service gab. Es war wundervoll, vor allem das Ende, bei dem jeder eine Kerze bekommen hat und das Licht ausgeschaltet wurde.
Leider ging es mir nicht so gut, weshalb ich direkt schlafen gegangen bin.
Am nächsten Morgen wurde ich von Ashley, meiner Gastschwester, um sieben Uhr morgens geweckt. Zum Glück ging es mir schon viel besser. Gemeinsam mit der ganzen Familie saßen wir um den Weihnachtsbaum herum und haben nacheinander die Geschenke aufgemacht. Meinem Gastdad habe ich einen Bilderrahmen mit Fotos von uns geschenkt und meiner Gastmum einen Sweater. Ich bekam ein paar Gutscheine, unter Anderem für Starbucks und eine Pediküre zusammen mit Ashley, einen Teddybär, dessen Erträge für gute Zwecke gespendet wurden, eine Decke, einen Pyjama, Reese's und Reese's Ice Cream. Ashley habe ich ein Set aus verschiedenen Nagellacken geschenkt. Nach der Bescherung haben wir Zimtrollen gefrühstückt und einen Weihnachtsfilm geguckt. Später kamen die Verwandten und haben den Nachmittag bei uns verbracht.


Am zweiten Weihnachtstag habe ich mit dem einen Teil meiner Verwandten in Deutschland geskyped. Danach hatte unser Youth Pastor eine Party bei Pump It Up organisiert. Dort gibt es ganz viele aufblasbare Rutschen und Burgen und wir haben Verstecken und Fangen gespielt wie früher oder einen Wettkampf veranstaltet, wer länger im Handstand stehen kann.

Nachmittags haben wir Lisa, eine Austauschschülerin, die im vorletzten Schuljahr auch bei meiner Gastfamilie gewohnt hat und nun zum Besuch gekommen ist, vom Flughafen abgeholt. Mit ihr sind wir abends bei Buffalo Wild Wings Abendessen gegangen.

Zum Geburtstag meines Opas habe ich vorgestern dann mit dem anderen Teil meiner Verwandtschaft geskyped. Zum Lunch haben sich ein paar Leute der Jugendgruppe in einem mexikanischen Restaurant getroffen. Einer der Jungs hat sogar für uns alle bezahlt! Mittags war ich laufen und abends hat Jessie alle zu einer Movie Night eingeladen. Es war sehr lustig, obwohl wir uns Bridesmaids angeguckt haben.

Gestern war ich zusammen mit meiner Gastfamilie shoppen in Franklin. Da habe ich gemerkt, dass meine Kreditkarte wahrscheinlich gesperrt ist, was über die Festtage, drei Tage vor Chicago, natürlich super kam. Das Ganze hat mir zuerst meine Laune vermiest. Allerdings ist Geld nicht alles, was mir bewusst wurde, als ich mit einem Kumpel abends unsere Track Trainerin besucht habe und wir einfach den ganzen Abend gelacht haben.

Heute waren wir in der Kirche und gleich schaue ich mit ein paar Freundinnen einen Film.
Jetzt ist das Jahr auch schon fast vorbei... Komisch oder?

Wie auch immer - Ich wünsche euch ein paar schöne restliche Tage im Jahr 2013 und einen guten Rutsch ins neue Jahr!


Bis bald,
Leonie
______________________________________________________________________________________________________________
Für Fragen und Anregungen kannst du auf meiner Kommentarseite vorbeischauen! Oder die Funktion nutzen und direkt unter diesen Post schreiben. Ich freue mich über deine Meinung!
______________________________________________________________________________________________________________

2 Kommentare:

Liane Völker hat gesagt…

Also der Weihnachtsbaum ist ja mal massiv amazing <3
Bin schon gespannt wie ich Weihnachten dieses Jahr in Kanada erleben werde :)
Scheint als hättest du eine super Zeit ;)

Schau doch mal auf meinem Blog vorbei: lillicious-blog.blogspot.de!
Würde mich sehr freuen. :)

leo-schmeo hat gesagt…

Hallo Liane,
ja das ist er =)
Habe ich auf jeden Fall!

Mach ich,
bis dann

Leonie <3

Kommentar veröffentlichen